Archiv für das Jahr: 2016

Ausgezeichnetes Bürgerengagement

„So lebendig und vielfältig“ lobte Bürgermeister Ulrich von Kirchbach das freiwillige- gemeinschaftliche Engagement Freiburger Bürger für ihre Stadt.

Den gesellschaftlichen Einsatz würdigt die Stadt Freiburg Jahr für Jahr am Internationalen Tag des „Ehrenamtlichen Engagements“, der weltweit am 5. Dezember gefeiert wird.

Bei der diesjährigen 16. Festveranstaltung im Ballhaus Freiburg wurden in den Sälen der Tanzschule Gutmann die Leistungen ehrenamtlich und freiwillig tätiger Bürgerinnen und Bürger gefeiert. Bürgermeister Ulrich von Kirchbach zeichnete stellvertretend drei Personen und vier Projekte aus, es wurde zum sechsten Mal der AOK-Preis für präventives gesundheitliches Engagement und der Wilhelm-Oberle-Preis für soziales Engagement vergeben.

Ulrich von Kirchbach wies darauf hin, dass das bürgerschaftliche Engagement durch das freiwillige Für- und Miteinander den sozialen und demokratischen Zusammenhalt des Gemeinwesens stärke: „Freiburg bietet dank seiner lebendigen Vielfalt viele Möglichkeiten, um Erfahrungen, Kompetenzen und Vorlieben kreativ einzubringen. Davon profitieren wir alle außerordentlich.“

Zu den Geehrten zählte auch der Bürgerverein Oberwiehre-Waldsee.

Als 2015 die große Zahl von Kriegsflüchtlingen auch in Freiburg ankam, wurde die alte Stadthalle binnen Wochen mit bis zu 440 Flüchtlingen belegt. Auch hier galt es schnell diesen Menschen zu helfen. Der Bürgerverein sah es als seine Verpflichtung an, sich für diese Menschen als neue Mitbürger einzusetzen. Das große Engagement beruhte auf dem Interesse, dass nur integrierte Flüchtlinge zu echten Bewohnern Freiburgs werden können. Zentral war daher die Sprachvermittlung. Noch vor dem Einzug der Flüchtlinge wurden Helferkreise mit über 450 Hilfswilligen gebildet, sowie eine Organisationsstruktur, die beispielgebend für viele Helferkreise war. Rund ein Dutzend Kooperationspartner wie Sportvereine, kirchliche, soziale und kulturelle Einrichtungen oder auch Jugendeinrichtungen und natürlich die umliegenden öffentlichen und privaten Schulen wurden nachhaltig gewonnen und mussten koordiniert werden. Bis zum Dezember wurden 160 Akteure über den Lenkungskreis des Bürgervereins koordiniert, auch um möglichst viele ehrenamtliche Helfer beim Wechsel zu den neuen Wohnquartieren zu unterstützen.

Das Flüchtlingsschicksal

Weiterhin leben die Flüchtlinge in Sorge um die in der alten Heimat gebliebenen Familienmitglieder, sie leiden unter den Erlebnissen ihrer Flucht und realisieren jetzt langsam ihre neue Lebenssituation.

Die Chancen für sie in unserem Land sind sehr unterschiedlich. Einerseits bedingt durch die eigene Persönlichkeit in Verbindung mit sozialer Prägung, Kultur und Bildung, andererseits durch politische Regelungen der Bundesregierung, einzelnen Herkunftsländern unterschiedliche Aufenthaltsquoten zuzuschreiben. So kommt es, dass Syrer, Iraker und Eritreer zu über 90% Asyl gewährt bekommen, Afghanen nur zu ca. 50 %, und Menschen vom Balkan mit Nichtanerkennung rechnen müssen, da ihre Länder zu Sicheren Herkunftsländern erklärt wurden, was im Einzelfall für die Betroffenen dramatisch sein kann.
Dem gegenüber stehen wir, ein Heer von ehrenamtlichen Helfern, und jeder Einzelne musste in den vergangenen Monaten lernen, dass guter Wille unter Umständen nicht ausreicht. Jeder Schritt war auch für Hauptamtliche und Verwaltung neu, es gab keine erprobten Richtlinien und guter Rat war oft teuer. Bei aller Sympathie und Hilfsbereitschaft drehte man sich gelegentlich im Kreis oder scheiterte an verwaltungstechnischen Auflagen, die durchaus vernünftig klangen, am Ende aber vieles scheitern ließen.
Frust gesellte sich zu den verschiedenen Gefühlen, die einen sowieso schon beherrschten: Hatte die Verständigung geklappt oder traute sich der Andere bloß nicht zu sagen, dass er keine Lust hat? Gab es Missverständnisse oder nur unterschiedliche Wertigkeiten? Wie kann man falscher Erwartungshaltung begegnen oder wie kann man Mut machen, neue Schritte zu wagen? Geholfen hat immer persönliche Empathie im Gleichgewicht mit einem pädagogischen Ansatz als Integrationshilfe.
Das aber erforderte oft viel Energie und persönliche Stabilität und deshalb ist es kein Wunder, dass der Helferkreis zu einem harten Kern zusammengeschmolzen ist. Kraftgeber ist die gegenseitige Sympathie und die Bereicherung, die auch wir bei unserem Einsatz auf vielfältige Weise erfahren. Offenheit, Herzlichkeit und Gelassenheit sind einige davon, dazu kommt die Gelegenheit, eigenes Verhalten zu hinterfragen und Routinen zu durchbrechen.

Für viele von uns sind Freude und Erfolgserlebnisse die vorherrschenden Momente und so haben wir uns alle tatkräftig eingesetzt, so das Resümee´ des Bürgervereins; stellvertretend nahm Vorsitzender Hans Lehmann mit einer Delegation die städtische Ehrung in Empfang. Tage zuvor vertrat Lehmann alle ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer Freiburgs in einer Talkrunde im Ersten Fernsehprogramm.

Text/AFB: Uto R. Bonde   -AFB Pressesprecher-  // Foto:  Fionn Große/ Bv

AFB zur Straßenbenennung

Mehrheit plädiert für den Verbleib der Namen

Eine Mehrheit der in der Arbeitsgemeinschaft der Bürgervereine (AFB) zusammengeschlossenen 18 Bürgervereinen hat sich bei einer Rundfrage zum Freiburger Namensstreit für die Beibehaltung der Straßenbezeichnungen ausgesprochen.

Die Einschätzung der vom Gemeinderat eingesetzten Expertenrunde wurde sehr unterschiedlich bewertet. Zum Teil sehr kontrovers werden auch die Lebensleistungen der „beanstandeten“ Personen eingeschätzt, die von der Kommission vorgeschlagen werden, sie von den Straßenschildern zu tilgen.

Eine Mehrheit der Bürgervereinsvertreter kann sich eher vorstellen, dass Straßenbezeichnungen mit zusätzlichen Textergänzungen über den Namensträger versehen werden.
Einigkeit bestand bei allen Befragten, dass über alle historischen Ereignisse und Personen diskutiert werden könne. Viele äußerten die Sorge, das Thema würde „zu hoch gehängt und zu emotional von Befürwortern und Gegner behandelt“.

Die Zeitgeschichte sollte trotz aller Kontroversen „nicht neu geschrieben“ werden, wurde argumentiert.

Uto R. Bonde
AFB- Pressesprecher

Bürgervereine im Gespräch mit Gemeinderäten

Sanierte Wohnungen müssen für Mieter bezahlbar bleiben

  • muss die Stadt sich selbst mehr um Sozialwohnungen kümmern?
  • kritische Bürgerfragen sind kein Querulantentum

Die 18 Freiburger Bürgervereine leisten seit Jahrzehnten wertvolle Arbeit im Rahmen der Bürgerbeteiligung in ihren Stadtteilen;“ unsere Wortmeldungen sind Ausdruck verantwortungsvollen Einsatzes für das Freiburger Gemeinwohl – und kein Querulantentum“, erklärte der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine (AFB) bei einer gemeinsamen Aussprache mit Vertretern aller Gemeinderatsfraktionen.

Eines der Hauptthemen war die Wohnungssituation; insbesondere der hohe Bedarf an kostengünstigem Wohnraum für junge Familien und einkommensschwächere Mietergruppen. Viele Bürger fragen, warum preiswerter Wohnraum im Stadtgebiet zu Gunsten neuem, teuren Wohnungen abgerissen wird, deren Mieten oft nach Sanierungen von der angestammten Bewohnerschaft nicht mehr bezahlt werden kann.

Werden die Freiburger Mieten durch diese überregionale Werbung noch zusätzlich in die Höhe getrieben?
Muss deshalb wertvoller Mooswald geopfert werden?

Zahlreiche Stellungnahmen wurden zu den Auslegungen von Baugenehmigungen nach § 34 BauGB; Bauen im (vorhandenen) Innenbereich vorgetragen; es herrschte verbreitet die Meinung vor, dass „dieser Gummiparagraf beliebig durch Bauträger ausgelegt“ werde und daher zu umstrittenen Projekte in den Stadtteilen führe.

Massive Kritik wurde auch an Entscheidungen des Denkmalschutzes (als „zahnloser Tiger“ bezeichnet) vorgetragen, da manche Verwaltungsentscheidung nur mit großen Zweifeln zur Kenntnis genommen werden könne, wie beispielsweise beim „Schwarzwaldhaus“, dem „Amerikahaus“ und beim Wohnhaus in der Wiehre, wo es um die Fassadenbemalung ging.

Etliche Bürgervereine beklagten, dass sie in ihren Stadtteilen erhebliche ehrenamtliche Arbeit investiert haben in dem sie Befragungen/Erhebungen und Zukunftsvisionen „wie wollen wir in unserem Quartier künftig leben“ entwickelt haben. Diese seien von zahlreichen Arbeitskreisen erarbeitet und in Schriftform gegossen worden, wie z.B. STEP (Stadtteilentwicklungspläne), STELL (Stadtteilleitlinien) und Erhebungen zur Sozialstruktur (Rahmenpläne) sowie zur Lebenssituation älterer Menschen. Wo diese Ergebnisse nun in die städtischen Planungen eingeflossen seien, sei ihnen kaum nachvollziehbar.

Auch viele der Bürger, die ehrenamtlich mitgearbeitet haben, fragten sich nun, wo diese Ergebnisse in der Stadtpolitik wieder zu finden seien bzw. ob sie sich umsonst engagiert hätten.

Die AFB erinnerte die Gemeinderatsvertreter, dass für die umfangreicher gewordene Beteiligungsarbeit in den Stadtteilen, durch vermehrt Kommunikation, Koordination, Sach- und Verwaltungsarbeit, auch für die Bürgervereine und die AFB geeignete Arbeitsräumlichkeiten notwendig seien. Die Arbeit der Bürgerbeteiligung könne nicht permanent in Nebenzimmern von Gasthäusern, bei Kirchengemeinden oder in den Wohnzimmern der Vorstände stattfinden.

Die anwesenden Gemeinderäte/ Gemeinderätinnen versicherten, dass sie auch in Zukunft mit der AFB stadtteilübergreifende und mit den Bürgervereinen quartiersbezogene Kommunikation pflegen wollen um verträgliche Lösungen zu erreichen.

Uto R. Bonde
AFB- Pressesprecher

Kämpfer für Haslach: Hubert Nixdorf erhält Landesehrennadel

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OB Salomon übergibt die Ehrennadel des Landes Baden- Württemberg an Hubert Nixdorf.

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von rechts: OB Salomon; Eheleute Nixdorf und Markus Schupp, Vorsitzender des Lokalvereins Haslach

In fast allen Stadtteilen der Stadt laden Bürgervereine zu Festen und Feiern ein – so auch in Haslach. Einer der Höhepunkte des 10. Haslacher Stadtteilfestes war neben dem Besuch von OB Dieter Salomon dieses Jahr die Auszeichnung eines langjährigen engagierten Bürgers für seine ehrenamtliche Arbeit über Jahrzehnte für seinen Stadtteil. Für vier Jahrzehnte bürgerschaftlicher Arbeit überreichte OB Salomon die silberne Ehrennadel des Landes Baden- Württemberg an Hubert Nixdorf.

Das Stadtoberhaupt fand viele ehrende Worte für das sehr umfangreiche Engagement des 72-jährigen Bürgers, der eine sehr hohe Akzeptanz und Anerkennung im Stadtteil geniest. Auch das ständige Engagement der AFB und aller Bürgervereine lobte OB Salomon. AFB Vorsitzende Ingrid Winkler sprach ihrem Stellvertreter Nixdorf den Dank der Bürgerschaft und Bürgervereine für sein unermüdliches und selbstloses Eintreten aus -Pressesprecher Uto R. Bonde skizzierte den beruflichen Werdegang des beispielhaften Bürgers in Uniform, Oberstabsfeldwebel a.D. Hubert Nixdorf.

Bereits 1976 wurde er zum Elternvertreter in der Haslacher Vigelius- Grundschule gewählt. In gleicher Funktion war in der Pestalozzi Realschule (6 Jahre) und im St. Ursula Mädchengymnasium (8 Jahre) engagiert, ebenso fünf Jahre als stellvertretender Gesamtelternbeiratsvorsitzender aller Freiburger Schulen. Das Wohl und Weh der Pestalozzischule beschäftigte ihn seit 1990 als er dort den Förderverein gründete und bis in jüngster Vergangenheit auch leitete. Seit 2001 nahm er regen Anteil an der Vorstandsarbeit des Haslacher Lokalvereins dessen 1. Vorsitzender er dann auch für 9 Jahre übernahm. In dieser Zeit war der Lokalverein eine vielgefragte Anlaufstelle und Partner der Stadtverwaltung bei zahlreichen lokalen Entwicklungsthemen aus den Bereichen Soziales, Wohnen, Sanierungsgebiete, Schulen und Stadtentwicklung – beispielhaft ist das jährliche Dreikönigstreffen als öffentliches Forum für Bürgerfragen, das auch von Hubert Nixdorf engagiert moderiert wurde.
Ab 2009 übernahm er auch Mitverantwortung im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürgervereine (AFB), wo er seit zwei Jahren als stellvertretender Vorsitzender die Interessen aller 18 Freiburger Stadtteilvertretungen wahrnimmt.

Text und Fotos: Uto R. Bonde, AFB Pressesprecher

 

AFB- Vorstand wieder komplett

Ingrid Winkler – neue AFB Vorsitzende

2016_ Vorstand Nachwahl

Der AFB- Vorstand 2016 (vlnr): Hubert Nixdorf, Andreas Rössler, Dieter Kroll, Angelika Müller, Jörg Dengler, Ingrid Winkler, Bernd Beßler, Uto R. Bonde Foto: AFB

Der Dachverband der 18 Freiburger Bürgervereine hat mit einer Nachwahl wieder alle Vorstandsämter besetzt.

Einstimmig wurde die bisherige kommissarisch tätige Stellvertreterin, Ingrid Winkler, zur neuen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft ( AFB ) gewählt; sie bleibt weiterhin auch Vorsitzende des Bürgervereins Herdern.

Im Amt des Stellvertreters folgt ihr der bisherige Schriftführer Bernd Beßler vom Bürgerverein Zähringen.

Die Schriftführung übernimmt (neu) Angelika Müller (Bv Günterstal).  Nachgewählt wurden die beiden Beisitzer: Dieter Kroll (Vorsitzender Bürgerverein Opfingen) und Andreas Rössler (Vorsitzender des BürgerInnenvereins Rieselfeld).

Bei den weiteren Vorstandsposten Pressesprecher (Uto R. Bonde) und Kassier (Ludwg Pl. Marbe) sowie dem weiteren Stellvertreter (Hubert Nixdorf) gab es keine Veränderungen.

Die Nachwahlen waren notwendig geworden, da die bisherigen Amtsinhaberinnen Anca Rossler- Koslar, Daniela Ullrich und  Zinaida Nabulsi ausgeschieden sind.