Wieviel perfekte Sicherheit muss sein?

Jeder von uns will, alle rufen nach Sicherheit. Sicherheit am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr, im öffentlichen Leben und natürlich auch in der Freizeit. Das zu fordern ist legitim, aber es birgt auch die große Gefahr, dass man sich vor der perfekten Sicherheit in Sicherheit bringen muss; da man sich vom Glauben an eine absolute Sicherheit getrost verabschieden darf. Bei Genehmigungen von Veranstaltungener erlässt die Verwaltung einen Katalog von Auflagen, die den Eindruck aufkommen lassen: Hauptsache man ist hinterher nicht daran Schuld, wenn etwas schief läuft was die Stadtverwaltung schon per Vertrag als Risiko auf die Veranstalter abgewälzt hat. Die Bürgervereine in Freiburg veranstalten sehr viele Fest und andere Events. Als Veranstalter werden sie vermehrt von den Regelungen der Stadtverwaltung betroffen. Nach der Veranstaltung „Sea of Love“, am Tunisee, bei der es zu großen Problemen kam, wurden die Bürgervereine von der Verwaltung aufgefordert für ihre Veranstaltungen ein Sicherheitskonzept zu erstellen. Dazu zählen auch Veranstaltungen der Bürgervereine, die schon zum Teil jahrzehntelang ohne Probleme veranstaltet wurden und zu den sichersten gehören. Die Bürgervereine haben 2010 mit dem städtischen Präventionsprojekt Prärie eine gemeinsame Festkultur erarbeitet und damit einen großen Beitrag zur Sicherheit geleistet. Aber wie soll eine Veranstaltungen im öffentlichen Raum kontrolliert werden? Wer weiß denn schon wie viele Gäste bei einem Fest in die Innenstadt oder in den Seepark kommen. Soll der Veranstalter vorsorglich ein Rettungsteam vorhalten und Rettungswege vorsorglich sperren? Ordner bereit halten, diese kennzeichnen und mit Funk ausstatten? Dafür sorgen, dass genügend Polizeibeamte vor Ort sind um alle zu schützen? Sollen in Zukunft alle Feste so ablaufen wie beim Papstbesuch am Wochenende? Dort hat ja alles prima geklappt. Ernüchternd für mich war, dass im Wolfswinkel (Zufahrt zum Flugplatz) vor jeder Haus-und Hofeinfahrt der Einfamilienhäuschen ein Polizist stand und die Torausfahrt bewachte. Dort wohnen ehrliche Freiburger Mitbürger die nicht im geringsten einer Durchfahrt des Papstes im Wege standen. Ganze Straßen wurden in Freiburg sicherheitshalber gesperrt, es könnte ja was passieren. Am besten wäre es wohl gewesen man hätte alle Bürger aus der roten Zone evakuiert, natürlich nur sicherheitshalber. Sieht dann so die perfekte Sicherheit in Zukunft aus. So gut überwacht ( und weggesperrt) waren die Mooswälder bisher noch nie aber ich glaube es reicht wenn sie vom neue geschaffenen Polizeiposten in ihrer Nachbarschaft gut „bewacht“ werden.

Ernst Lavori AFB Vorsitzender

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