Immer mehr AFB – Bürgervereine klagen über die steigenden Gebühren, die von der Stadtverwaltung für die Überlassung von Räumen, Hallen oder Plätzen für Veranstaltungen gefordert werden. Der AFB-Vorstand hat bereits vor einem Jahr massive Kritik erhoben und dies OB Dieter Salomon vorgetragen: „Wenn die Kosten weiter steigen, finden bald keine Veranstaltungen mehr statt.“
Nun ist es soweit: der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr zeigt dem Stadtteil Stühlinger die rote KARTE – das Fest findet nicht mehr statt, weil Gebühren und Kosten zu hoch sind.
Heftige Kritik kommt aus dem Freiburger Westen, wo das Seenachtsfest (BV Mooswald) im letzten Jahr neben saftigen Gebühren auch noch einen fünfstelligen Betrag zur Wiederherrichtung des städtischen Grüns (Rasenflächen) bezahlen musste. Bei den letztjährigen St. Georgener Weintagen klagten die Vereine über zusätzliche Genehmigungskosten und Auflagen, die einen Papierausdruck per Computer von eineinhalb Metern Länge benötigten, um die Details aufzulisten. Derzeit wird auch gemunkelt, dass das Schlossbergfest in diesem Jahr Opfer der Kostenflut werden könnte.
Die Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürgervereine (AFB) hat letztes Jahr mit fast 100 einzelnen Festtagen den Freiburger Veranstaltungskalender „bereichert“. „Unser Engagement bringt für die Stadt und ihre Bürger eine breite Veranstaltungspalette von kulturellen und sonstigen Veranstaltungen, die der Bürgerschaft sehr kostengünstig zugute kommen“, betont der Vorsitzende der AFB Martin Kotterer.
Den öffentlichen Bekundungen seitens der Stadtspitze und des Gemeinderats, sich für angemessene Gebühren für die Vereine einzusetzen, müssen merkbare Ergebnisse folgen, fordert der Vorstand der AFB, „aber bei jedem Genehmigungsbescheid für ein Fest sind die städtischen Gebühren höher als im Vorjahr“. Nach Abzug der städtischen Gebühren bleibt oft nicht mehr so viel übrig, dass die Kosten für die Vereinsarbeit und die Nachwuchsförderung davon bestritten werden können!
Beim Blick auf die Bezuschussung von diversen „Festivals“ in der Stadt (z.B. Münstersommer, Gipfel de Jazz), haben die Bürgervereine allerdings Zweifel, ob der gleiche „Fördermaßstab“ für alle bürgerschaftlichen Veranstaltungen angewandt wird.