Archiv für das Jahr: 2013

Öffentliche Feste und Veranstaltungen in Freiburg – Auslaufmodelle?

Feste in der Stadt sind beliebt und gut besucht. Sie gehören zum Gesicht einer Stadt und tragen zu einer guten Atmosphäre bei. In Freiburg werden viele Veranstaltungen von Bürgervereinen oder anderen Ehrenamtlichen angeboten und organisiert, wie z.B. das Seenachtsfest im Seepark oder die verschiedenen Stadtteilhocks. So engagiert die verschiedenen Veranstalter auch sind und viel Zeit und Kraft investieren, so stöhnen die Organisatoren doch immer wieder über hohe Gebühren und Auflagen, die sie an den Rand des Machbaren bringen.

Nun hat kompromisslose Bürokratie wieder einmal dazu geführt, dass eine beliebte Veranstaltung, der Flohmarkt auf der Habsburgerstraße, abgesagt werden musste. Der Flohmarkt hat bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich fand er im Möslepark statt, wanderte in den Dietenbachpark und dann zur Neuen Messe. Auf Anregung von EBM Neideck übernahm die IG Habs (Interessengemeinschaft Habsburgerstraße) vor drei Jahren die Organisation und Durchführung. Tausende von Menschen besuchten ihn, er war ein Magnet, zu dem die Menschen gerne vor oder nach einem Stadtbummel pilgerten. Bislang war es auch kein Problem, dass die Stadtbahn Linie 2 während der Veranstaltung ihren Betrieb aufrecht erhielt. So konnten die Veranstalter auch in diesem Jahr davon ausgehen, dass der Flohmarkt Ende September stattfinden kann. Niemand rechnete damit, dass es Schwierigkeiten geben könnte. Nun kam die kurzfristige Nachricht von der VAG, dass die Fahrer es aus Sicherheitsgründen ablehnen, durch die Menschmassen zu fahren. Das kann nachvollzogen und verstanden werden, obwohl die gleiche Situation in der Innenstadt besteht, vor allem am Megasamstag, wo sich ebenfalls eine riesige Menschenmenge durch die Fußgängerzone bewegt. Beim Flohmarkt handelt es sich um eine Veranstaltung von wenigen Stunden. Warum kann man nicht wie beim Oberlindenhock, der immerhin mehrere Tage dauert, mehr Fingerspitzengefühl zeigen und einen Mitarbeiter der VAG (oder in diesem Fall vielleicht Ordner der IG Habs) die Straßenbahnzüge durch die Menge leiten lassen?

Stattdessen wurde gefordert, dass in dem etwa 300 m langen Straßenabschnitt, auf dem die Straßenbahnen nicht auf ihrem eigenen, begrünten Gleiskörper fahren, Absperrgitter entlang der Gleise aufgestellt werden. Neben den hohen Kosten hätte der Auf- und Abbau der Gitter mitten auf der Straße zu einem erheblichem Mehr an Arbeit für die Verantwortlichen und wohl auch zu ähnlich kritischen Situationen wie denjenigen geführt, die man mit den Gittern unterbinden wollte. Auch müsste die Straße incl. Stadtbahnverkehr jeweils einen Tag vor und einen Tag nach der Veranstaltung für den Transport und das Abladen der Gitter gesperrt werden. Außerdem wäre der Ablauf des Flohmarktes durch die Trennwirkung der Gitter erheblich beeinträchtigt worden. Man war daher von Veranstalterseite nicht bereit diese Forderung zu erfüllen.

Umgekehrt wurde auch der Vorschlag des Bürgervereins Herdern und der IG Habs abgelehnt, den Straßenbahnverkehr für die Zeit der Veranstaltung zu unterbrechen, zumal durch die Linie 5 eine Möglichkeit besteht, per Bahn in die Innenstadt und zurück zur Hornusstraße zu gelangen. Was im Rieselfeld beim Stadtteillauf und künftig in der Innenstadt beim Umbau der Schienen selbstverständlich ist – nämlich den Straßenbahn- und Busverkehr ersatzlos zu streichen, wird den Veranstaltern des Flohmarktes und künftig wohl auch des Sommerfestes verwehrt. Begründet wird dies damit, dass vom RP eine Einwilligung eingeholt werden muss, wofür die Zeit nun zu kurz sei. Auch müsse ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Wozu gibt es Eilanfragen und wo bleibt der Ersatzverkehr bei den Bauarbeiten am Bertoldsbrunnen und beim Rieselfeldlauf? Man darf gespannt sein, wann auch der Oberlindenhock aufgegeben wird. Es ist dringend an der Zeit, dass die Verwaltung gemeinsam mit Ehrenamtlichen, vertreten beispielsweise durch die Bürgervereine, ein Konzept erstellt, wie künftige Veranstaltungen, die ehrenamtlich organisiert und betreut werden – und die zur Attraktivität der Stadt beitragen – Unterstützung erfahren. Andernfalls wäre eine klare Aussage von Politik und Verwaltung hilfreich, dass solche Veranstaltungen künftig nicht mehr erwünscht sind.

Ingrid Winkler
Stellv. AFB Vorsitzende

 

„Stadt will großes Rad drehen“

Freiburg wächst, es wird nach wie vor gebaut wo es nur geht. Damit sind viele Bewohnerinnen und Bewohner nicht einverstanden, zu groß sind die Veränderungen, die damit verbunden sind. Nun hat die Stadt zum ersten Mal bei einem großen kontrovers diskutierten Bauvorhaben zu einem bürgerschaftlichen Dialogverfahren eingeladen.

Dabei wurden verschiedene Argumente für und gegen den Wolfswinkel als Standort des SC Stadions besprochen. Erst am Vortag hatte der Gemeinderat 40 000,- Euro für ein extern moderiertes Verfahren bewilligt und Ersteinschätzungen der Gutachten beschlossen, um rechtzeitig gegen Kriterien gewappnet zu sein, die den Bau verhindern könnten. Viel Geld für Gespräche vor Ort mit den Bürgerinnen und Bürgern, aber es ist sehr wichtig, dass die Argumente beider Seiten gehört werden – und auf jeden Fall der richtige Weg, um sich gegenseitig besser zu verstehen und um Transparenz in das Verfahren zubringen.

Zur Auftaktveranstaltung waren unter der Leitung der Fa. Dialog Basis die angrenzenden Bürgervereine, die AFB, die Bürgerinitiativen Wolfswinkel und Pro Flugplatz, die am Flugplatz beheimateten Vereine und Firmen, die Universität, die Fraunhofer- Gesellschaft, die Möbelhäuser entlang der Hermann-Mitsch-Str., die IG Industriegebiet Nord, der SC Freiburg sowie verschiedene Umwelt- und Naturschutzorganisatoren und die einzelnen Vertreter der Behörden geladen.

Schon im Vorfeld zum Termin wurden alle Beteiligten in langen Telefongesprächen befragt und somit in eine bestimmte Gruppe einsortiert und katalogisiert. Dass ein Dialog durch Vorgespräche mit einer unbekannten Person eingeleitet wird ist mir neu und der Grund für dieses Vorgehen schleierhaft. Vertrauen baut man so nicht auf. Auch der kurzfristige Termin am ersten Schulferientag ist bei vielen auf Ablehnung gestoßen und nährt den Eindruck, dass ein zahlreiches Erscheinen der Projektgegner nicht erwünscht sei.

Obwohl die Bürgervereine Mooswald und Brühl-Beurbarung sowie die BI Wolfswinkel (3200 Mitglieder) den Stadionstandort ablehnen, beharrt die Verwaltung auf den von den Wirtschaftsberatern (die keine Gutachter sind, wie die Stadt sie darstellt) von Ernst & Young vorgeschlagenen Standort.

Bedenken von anerkannten Fachleuten über Klimaveränderung, Probleme bei Start und Landung der Flugzeuge wegen Luftverwirbelungen oder die großen Bedenken der Polizei wegen des großen Verkehrsaufkommens und der Sicherheit der angrenzenden Bewohner versucht man klein zu reden. Mit Grausen stelle mir jetzt schon die Fanwanderung unter Polizeischutz vom Hauptbahnhof zum Stadion und wieder zurück vor. Auch Einwände der Anwohner, die noch wissen, was in diesem Bereich der angrenzenden Mülldeponie gelagert ist, werden einfach zu gering geschätzt.

Dann wäre da noch das finanzielle Risiko durch die Bürgschaft der Stadt. Die immensen Kosten, die zusätzlich für ein Stadion entstehen können, zeigt uns die Kostenschätzung vom Rotteckring – da wäre jede Unternehmung pleite.

Es entsteht immer mehr der Eindruck, dass die Verwaltung auch gerne das große Rad der Projekte drehen will und weniger die Interessen der Bürgerschaft im Blickfeld hat. Dies wird durch den Umstand verstärkt, dass in den Sommerferien ohne Rücksprache und Bezugnahme auf den vorherigen Dialog geplant wurde, die Führung der Messelinie zu Gunsten des eventuellen neuen Standorts des Fußballstadions zu ändern.

Ernst Lavori
AFB Vorsitzender

„Woher der Wind für Freiburg weht“

Hitze in Green City” unter diesem Titel stand eine Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürgervereine.

Etwa 200 Zuhörer fanden das Thema so spannend, dass sie trotz der sommerlichen Temperaturen den Saal des Fritz Hüttinger Hauses, Am Hägle 1 (Stadtteil Mooswald) füllten. Referent war der Biometerologe Prof. Dr. Gerd Jendritzky, der bis 2005 Leiter der Abteilung Medizin-Meteorologie des Deutschen Wetter  Dienstes, Außenstelle Freiburg war. Aus seiner wissenschaftlichen Erfahrung sprach er über die Folgen einer nicht klimagerechten Stadtentwicklung. Dies war bereits 1983 Gegenstand seiner Untersuchungen für seine Promotionsarbeit „Zur Mikrostruktur der Lufttemperatur im Stadtgebiet von Freiburg als Element des Bioklimas des Menschen“. Diese fanden in der weltweiten Fachwelt große Anerkennung und wurden 1997 mit demAMS-(Award for Outstanding Achievement Biometeoro-logy)der Amerikanischen Meteorologischen Gesellschaft ausgezeichnet.

Seine wissenschaftlichen Studien ergaben den engen Zusammenhang von der Art der Flächenbelegung und der Bebauung auf das gesundheitliche Wohlbefinden der Menschen. Gerade sommerliche Temperaturen belasten den menschlichen Lebenszyklus massiv und können insbesondere bei kranken und gebrechlichen Menschen sogar zum Tode führen erschreckende Erfahrungen wurden dazu in Deutschland und in Europa bei langen und hohen Hitzeperioden registriert.
In Freiburg sind derzeit etliche Bauvorhaben in Planung, die von der Öffentlichkeit wegen ihrer massiven Bauweise oder wegen ihres Standorts heftig kritisiert weiden, weil dafür frühere grüne Freiflächen geopfert werden. „Bei der Städteplanung gibt es leider keine rechtsverbindlichen meteorologischen Vorgaben, die für die Bürgerschaft einklagbar sind“, kritisierte Jendritzky. Eine sehr engagierte Diskussion gab es bei der AFB- Veranstaltung über die Konsequenzen  eines neuen SC- Stadions auf dem Flugplatz und Überlegungen für einen neuen Stadtteil im Freiburger Westen (Dietenbach oder St. Georgen- West) – auch die weitere Verdichtung in der Innenstadt wurde sehr kritisch beleuchtet. Beklagt wurde, dass die abendliche Abkühlung durch den „Höllentäler“ nicht mehr im Freiburger Westen ankommt.

Heftige Kritik gab es an der Absicht des Regionalverbandes Südlicher Oberrhein, die fünf regionalen Grünzüge in das Freiburger Stadtgebiet zu reduzieren oder einzuschränken. Frühere Planungen zeigen die Notwendigkeit solcher Belüftungskanäle für das städtische Klima und sind auch mit zunehmender Bebauung unerlässlich – hier wird sich die AFB dieses Zukunftsthemas erneut annehmen, um dem recht deutlich vorgetragenem Bürgerwillen nach einem gesunden Klima zu entsprechen. Genau vor 12 Jahren hatte die AFB bereits das Thema „Woher der Wind weht“ im Zähringer Bürgerhaus behandelt. Bundesweit anerkannte Experten der Uni Freiburg, Essen und Stuttgart warnten schon damals vor der Zersiedelung der Landschaft mit geplanten 263 Hektar und den Folgen der Zerstörung des Klimas wichtigen Mooswalds.

Bei der AFB- Veranstaltung mit dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Freiburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Gemeinderat Walter Krögner und dem AFB- Vorsitzenden Ernst Lavori, gab es ein klares Votum dafür, dass einer klimagerechten Bebauung in Freiburg mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht werden muss. Deutlich wurde gefordert, dass die Bürgervereine verstärkt auf die Folgen der Quartiersbebauung achten sollten. Hier ist das Klima mit-verantwortlich für ein menschliches Zusammenleben. Der Freiburger Gemeinderat wurde aufgefordert, die Folgen der Stadtentwicklung auf das Klima deutlicher zu verfolgen, damit es in Freiburg eine „wetter- fühlbare und lebenswerte“ Nachhaltigkeitspolitik gibt. 

Uto R. Bonde
AFB Pressesprecher

Sind Freiburgs Bürger wirklich eine „tote Hose“?

Freiburg ist eine kleine Großstadt und von der geografischen und verkehrlichen Lage für große Events nicht besonders gut geeignet. Große Eventmacher fordern aber immer mehr und wer trägt letztlich die Lasten?

Das sind die Anwohner die alles klaglos hinnehmen sollen.

Die größten Herausforderungen für die angrenzende Bevölkerung waren bislang die Heimspieltage des Sportclubs alle 14 Tage im Freiburger Osten, der einmalige Papstbesuch und das Grönnemeyer Konzert, sowie verschiedene Sportveranstaltungen im Westen,.

Versprochen wurde den betroffenen Stadtteilen im Westen, dass alles nur einmalig sei – doch es werden immer mehr Events! Die Anwohner tragen bereits die Lasten der Neuen Messe mit ihren Veranstaltungen.

Das angedachte neue SC- Stadion auf dem Flugplatz verstärkt noch weitere Belastungen der Anwohner durch Verkehr, Lärm und Dreck, das weiß inzwischen auch jeder Bürger, nicht nur im Stadtteil Mooswald.

Eine völlig mangelnde Transparenz und eine unangekündigte Konfrontation solcher Veranstalter, gepaart mit dürftiger Informationen machen die Mitbürger misstrauisch.

Zu Recht!

Noch schlagen die Wellen über die angeblich alternativlose Vorentscheidung über den neuen SC Stadion Standort hoch, wurden dort schon die Anwohner von dieser Entscheidung überrumpelt. So beging die Stadtverwaltung mit dem Verkehrskonzept für die Veranstaltung der „Toten Hosen“ einen weiteren Fauxpas.

Die Bürger wurden kurzfristig per Pressekonferenz darüber informiert, dass der Verkehr für eine Veranstaltung mit 50 000 Besuchern hauptsächlich durch ihr Quartier gelenkt wird.

Das heißt Nachmittags und nachts bis 2 Uhr Dauerverkehr und Staus über Wohnstraßen. Auch können die Anwohner teilweise den Stadtteil mit dem PKW nicht verlassen.

Eine der größten Veranstaltungen in Freibug, wird ohne Einbeziehung der Bürgerschaft , schlichte 9 Tage vorher, bei der FWTM präsentiert. Ein Hauch von halbwegs geheimer Vorgehensweise wirkt hier ubedarft – eine bürgernahe und professionelle Beteiligung oder Information sieht aber anders aus!

Hier wird wiederholt versucht, den Bürgern im Westen Sicherheit zu suggerieren, aber in Wirklichkeit kommt es eher einem wegsperren nach Basta-Manier gleich.

Dabei gibt zumindest in der Nacht eine alternative Verkehrslenkung über die 4-spurige Madison Allee.

Der Papstbesuch war „alternativlos“ und nun strapazieren die Veranstalter und die Genehmigungsbehörde das nun auch für die „Toten Hosen“!

Für viele Menschen in unserer Stadt ist es eben nicht wichtig, dass solche profitablen Massenveranstaltungen stattfinden und keinesfalls werden diese Veranstaltung als großes öffentliche Interesse betrachtet und schon garnicht, dass sich alle Anwohner diesem Diktat widerspruchslos unterordnen müssen.

Ernst Lavori

AFB Vorsitzender

AFB zur klimagerechten Stadtentwicklung

„Hitze in Green City“ unter diesem Titel  bietet die Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürgervereine eine Informationsveranstaltung am Montag, 15. Juli 2013 um 19 Uhr im Fritz Hüttinger Haus, Am Hägle 1 an.
Der Biometerologe Prof. Dr. Gerd Jendritzky spricht über die Folgen einer nicht klimagerechten Stadtentwicklung.
In Freiburg sind derzeit etliche Bauvorhaben in Planung, die von der Öffentlichkeit heftig diskutiert werden. Die AFB greift dieses Zukunftsthema auf und unterstützt die fachkundige Diskussion in der Bürgerschaft, bevor durch die Verwirklichung (das Bauen)  solcher Objekte wie SC- Stadion, neuer Stadtteil im Freiburger Westen und weitere Innenverdichtung „harte Fakten“ geschaffen werden.

Nach dem Vortrag von  gibt es eine Diskussion mit Prof. Gerd Jendritzky, dem Vorsitzenden des Kreisverbandes Freiburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Gemeinderat Walter Krögner und Ernst Lavori, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine AFB. Die Moderation übernimmt der AFB-Pressprecher, Uto R. Bonde. Die Veranstaltung ist öffentlich und der Eintritt ist frei.

AFB zum Gestaltungsbeirat für Freiburg: Helfen Externe bei der Gestaltung von Baukultur?

Oft muss sich der AFB Vorstand die Klage anhören

„Mir ist weit und breit keine andere Stadt bekannt, die ihren über Jahrhunderte gewachsenen städtebaulichen Charakter in so kurzer Zeit dermaßen nachteilig verändert hat“

Seit einem Jahr wird in Stadt Freiburg intensiv über die Qualität in Architektur und Städtebau diskutiert. In der Bürgerschaft wird heftig über das Erscheinungsbild von neu gestalteten Gebäuden, Fassaden und Quartieren diskutiert. Nicht nur in der Innenstadt wird über Objekte, störende Elemente oder über den Gesamteindruck im Gegensatz von gewohnten Ensembles geklagt – gefordert wird ein transparentes Reglement für Planung und Realisierung im Baudezernat und Gemeinderat. „Baukultur wird nicht über Gesetze alleine definiert, sondern durch ein nachvollziehbares transparentes Verfahren“- fordert der AFB- Vorstand. Hier soll nun ein neues Begleitorgan für die städtische Bauverwaltung als Korrekturelement eingebracht werden: ein Gestaltungsbeirat. Damit verbinden sich nun Fragen: Was macht dieser Beirat eigentlich? Wozu wird er gebraucht? Wie soll er funktionieren?

Den Bürgern geht es um den behutsamen Umgang mit gewachsenen Strukturen, eine verträgliche Gestaltung von Stadtbild und Lebensverhältnisse des nahen Umfeldes in der Stadt. Eine rechtzeitige Beteiligung und Sensibilisierung in Sachen „guter Architektur“ verlangen Bürger, die eine offene und transparente Behandlung städtebaulicher Entwicklungen einfordern. Heute wird die Öffentlichkeit und die Bürgervereine erst im Bauausschuss informiert, wenn die Projekte meist fertig geplant vorliegen und entscheidende Verträge bereits abgeschlossen wurden.

Der Anspruch auf Beteiligung besteht in einem ganzheitlichen Ansatz und berücksichtigt auch wirtschaftliche Interessen, ökologische Kriterien, sowie die städtebauliche Lage im Umfeld des geplanten Gebäudes. Im besten Fall gelingt es, Bauherren und Architekten in ihrem Bemühen um ein wirtschaftliches, funktionales und ansprechendes Gebäude zu unterstützen und somit den Gedanken der Nachhaltigkeit im Bauen umzusetzen.

Die öffentliche Behandlung der Bauvorhaben fördert den bewussten Umgang mit der bebauten Umwelt, wozu auch die Bürgervereine beitragen. Natürlich kritisieren Investoren und deren Architekten, die externe Beratung als Gängelung und halten den Bürgervereinen „mangelnde Sachkenntnis“ vor – bürgerschaftlich externe konstruktive Auseinandersetzung werden meist kritisch bis abwertend behandelt.

Gerade bei gewerblichen Bauten tritt diese scheinbare Kluft zwischen Ökonomie, Ästhetik und Folgewirkung auf. Standardisierte Fertigungen –Alltagsarchitektur- führen zu immer gleichen Gebäudetypen landauf landab, die als austauschbare und letztendlich gesichtslosen Gewerbebauten errichtet werden; die Konsequenz ist eine verarmte Gebäudelandschaft.

Aufgabe des Beirates soll sein, stadtbildprägende Bauvorhaben gestalterisch zu begleiten und die architektonische Qualität von Objekten und das Stadt- bzw. Ensemblebild zu sichern und verhindern helfen, dass „baulicher und formelmäßiger Wildwuchs“ des städtischen Bauens in Form und Ausmaß„ins Kraut schießt.

 

Bei bisher üblichen „Beteiligungsverfahren“, wird die Bürgerschaft durch Sachkundige –meist Architekten und Ingenieure- aus der Baubranche- innerhalb der Stadt vertreten; die Bürgervereine werden nur zu Projekten in ihrem Quartier im Bauausschuss gehört.

In Heidelberg, Tübingen, Konstanz, Karlsruhe sind in unterschiedlichen Variationen und Besetzungen bereits Gestaltungsbeiräte vorhanden.

 

Ernst Lavori

AFB Vorsitzender

Erwin Schlehhuber ist tot

(urb) Nach einem kurzen Klinikaufenthalt ist der langjährige Vorsitzende des Bürgervereins Brühl- Beurbarung, Erwin Schlehhuber, am Sonntag unerwartet verstorben.

Der 77 jährige frühere Schuhmachermeister war 31 Jahre lang der Motor in seinem Stadtteil und war der Gründer dieses Stadteilvereins, den er am 27. Oktober 1981 aus der Taufe hob. An der Spitze dieses Stadtteilvereins ging er den großen und kleinen Sorgen seiner Mitbürger, den Familien und Vereinen nach; seine Hartnäckigkeit im Verfolgen von Bürgerinteressen war sprichwörtlich- die Stadtverwaltung nahm er dabei sehr oft hart in die Pflicht, gab es doch in Brühl- Beurbarung viele soziale Probleme, wo Erwin Schlehhuber auf Abhilfe drängte. Noch bis vor wenigen Monaten nahm er seine Aufgabe als stellvertretender Vorsitzender mit Eifer wahr. Für sein herausragendes Engagement wurde 2001 mit der silbernen Ehrennadel des Landes Baden- Württemberg ausgezeichnet.

AFB informiert sich bei der Polizeidirektion Freiburg

Vertreter aller Freiburger Bürgervereine waren Gast bei einem Informationsbesuch bei der Leitung der Polizei für den Freiburger Raum.

In einem sehr ausführlichen Bericht ging der Leitende Polizeidirektor Alfred Oschwald auf die Sicherheitsfragen ein, die aus allen städtischen Bereichen aufgeworfen wurden. Festgestellt wurde, dass das Sicherheitsbedürfnis der Bürger stärker und öfter nach Ordnungskräften gerufen werde als es den Polizeikräfte möglich sei; „wir können nicht immer überall vor Ort sein, weil es dazu kein ausreichendes Personal gibt“. Hierzu berichtete insbesondere der Bürgerverein Innenstadt von vielen störenden Ereignissen, die dort die Nachtruhe stören- „hier ist in erster Linie die Politik –sprich der Gemeinderat- gefordert nach Lösungen zu suchen“.  Ein Ausblick auf die bevorstehende Umstrukturierung der Polizeiorganisation zeigte auf, wie künftig ein effizienterer Einsatz der Kräfte garantiert werden soll. Der Besuch des Führungs- und Lagezentrums vermittelte die reale Situation an diesem Abend in den beiden Freiburger Revieren Nord und Süd. Polizeihauptkommissar Alfred Kirchner erläuterte die Einsatzmöglichkeiten und einige Führungsgrundsätze, die die Arbeit an diesem Abend bestimmten. „Straftat geht vor Ordnungswidrigkeit, wozu auch die Ruhestörung zählt“, ist einer der Grundsätze für den Polizeieinsatz und deshalb „kann nicht zu jeder Ruhestörung die Polizei sofort am Ort eingesetzt werden“. Eine besondere Situation sei der Papstbesuch in Freiburg oder der Natogipfel in Kehl/Straßburg gewesen, der sehr viel Vorbereitung und Aufwand zur Sicherheit der Veranstaltung verlangt habe.  Über die Struktur und Schwerpunkte der Arbeit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle referierte Polizeioberkommissar Frank Stratz vom Sachgebiet Prävention; dieser Dienst kann von jedem Bürger kostenfrei in Anspruch genommen werden. Ein sehr reger Meinungsaustausch schloss den Informationsabend ab, bevor Ernst Lavori den Dank der AFB für den guten Einblick in die Führungsarbeit der Polizei und ihren Einsatz für die Bürgerschaft übermitteln konnte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos © Uto R. Bonde
Uto R. Bonde
AFB Pressesprecher

Lärm, Müll und Schmiereien

AFB- Vorsitzender Ernst Lavori über die Attraktivität Freiburgs- und den Handlungsbedarf in Sachen Sauberkeit und Ordnung.

Die Stadt Freiburg ist ein sehr interessantes Touristenziel und hat mehr Tagesbesucher und Übernachtungsgäste als unsere Nachbarstädte Basel oder Karlsruhe. Mit mehr als einer Million Übernachtungsgästen und über zehn Millionen Tagesgästen ist der Tourismus für Freiburg zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein geworden. Damit das noch besser wird, sucht die Stadt das Gespräch mit Gastronomie, Touristikbetrieben, Politik und Bürgerschaft.

Doch statt sich mit praktischen Verbesserungen zu beschäftigen, die auch der Bürgerschaft und den Touristen zu Gute käme, ging es hauptsächlich um die Einführung einer neuen Steuer, nämlich die Bettensteuer. Dies sorgte nicht nur bei der Gastronomie für Unmut.

Außerdem stehen einer städtischen Bettensteuer auch noch einige rechtliche Gründe entgegen. Aber findigen Köpfen wird auch da noch was einfallen, damit die Stadt ihre Einnahmen, wie bei der nächtlichen Verkehrsberuhigung der B31, aufbessern kann.

Dabei besteht in der Innenstadt in Sachen Lärm und Gewalt, mit Sauberkeit und Ordnung absoluter Handlungsbedarf. Oft werden am Wochenende von Besuchern der Stadt, mehrere tausend Flaschen unterschiedlicher alkoholischer Getränke mit in die Innenstadt gebracht, die zwar von den Flaschensammlern noch in der Nacht wieder eingesammelt werden, aber wo die menschliche Notdurft bleibt, kann sich jeder selbst ausmalen.

Einen zusätzlichen Ordnungsdienst hat der Gemeinderat und die Stadtverwaltung abgelehnt, man glaubt mit Präventions-Appellen etwas zu erreichen und schiebt den Schwarzen Peter der Polizei zu, die sollen es richten. Die Polizei sagt völlig zurecht „Straftat geht vor Ordnungswidrigkeit“ und meint es wäre die Aufgabe des Amtes für Öffentliche Ordnung.

Aber wie kann eine Touristenstadt wie Freiburg für sich werben, wenn nachts Sicherheit und Ordnung nicht gewährleistet sind? Wenn die Bürger vor lauter Lärm nicht schlafen können. Wenn Müll, Unrat und Schmierereien die Stadt verschandeln. Schon lange klagt der Lokalverein Innenstadt diese Missstände an, aber bisher geschah nichts.

Beim Lokalverein Innenstadt wird inzwischen sogar über rechtliche Schritte nachgedacht um auf diesem Wege Verbesserungen zu erzielen.

Ernst Lavori

AFB Vorsitzender

Stadtkurier Feb. 2013

Neujahrsempfänge 2013

Veranstalter   Datum Zeit Veranstaltungsort
Bv Haslach So. 06. Jan 10:00 Stadtteiltreff, Melanchthonweg 9 b
Bv Mooswald So. 06. Jan 11:00 Fritz-Hüttinger-Haus, Am Hägle 1
Bv Landwasser So. 06. Jan 18:00 ev. Zachäusgemeinde, Auwaldstraße 88
Bv St. Georgen Fr. 11. Jan 20:00 Pfarrzentrum St. Georg, Hartkirchweg
Stadt Freiburg Mitt. 09. Jan 18:00 Foyer Konzerthaus
Bv Wiehr+Oberwiehre-W.. So. 13. Jan 11:00 Maria-Hilf-Saal, Zasiusstr. 109
Bv Littenweiler So. 06. Jan 18:00 Bürgersaal, Alemannenstraße 3
Bv Betzenhausen-Bischofsl. Do. 10. Jan 19:30 Bürgerhaus Seepark, Gerhart-Hauptmann-Straße
Bv Zähringen So. 13. Jan 18:00 Gemeindezentrum St. Blasius, Burgdorfer Weg
Bv Herdern Di. 15. Jan 19:30 Aula Weiherhofschule