Sind Freiburgs Bürger wirklich eine „tote Hose“?

Freiburg ist eine kleine Großstadt und von der geografischen und verkehrlichen Lage für große Events nicht besonders gut geeignet. Große Eventmacher fordern aber immer mehr und wer trägt letztlich die Lasten?

Das sind die Anwohner die alles klaglos hinnehmen sollen.

Die größten Herausforderungen für die angrenzende Bevölkerung waren bislang die Heimspieltage des Sportclubs alle 14 Tage im Freiburger Osten, der einmalige Papstbesuch und das Grönnemeyer Konzert, sowie verschiedene Sportveranstaltungen im Westen,.

Versprochen wurde den betroffenen Stadtteilen im Westen, dass alles nur einmalig sei – doch es werden immer mehr Events! Die Anwohner tragen bereits die Lasten der Neuen Messe mit ihren Veranstaltungen.

Das angedachte neue SC- Stadion auf dem Flugplatz verstärkt noch weitere Belastungen der Anwohner durch Verkehr, Lärm und Dreck, das weiß inzwischen auch jeder Bürger, nicht nur im Stadtteil Mooswald.

Eine völlig mangelnde Transparenz und eine unangekündigte Konfrontation solcher Veranstalter, gepaart mit dürftiger Informationen machen die Mitbürger misstrauisch.

Zu Recht!

Noch schlagen die Wellen über die angeblich alternativlose Vorentscheidung über den neuen SC Stadion Standort hoch, wurden dort schon die Anwohner von dieser Entscheidung überrumpelt. So beging die Stadtverwaltung mit dem Verkehrskonzept für die Veranstaltung der „Toten Hosen“ einen weiteren Fauxpas.

Die Bürger wurden kurzfristig per Pressekonferenz darüber informiert, dass der Verkehr für eine Veranstaltung mit 50 000 Besuchern hauptsächlich durch ihr Quartier gelenkt wird.

Das heißt Nachmittags und nachts bis 2 Uhr Dauerverkehr und Staus über Wohnstraßen. Auch können die Anwohner teilweise den Stadtteil mit dem PKW nicht verlassen.

Eine der größten Veranstaltungen in Freibug, wird ohne Einbeziehung der Bürgerschaft , schlichte 9 Tage vorher, bei der FWTM präsentiert. Ein Hauch von halbwegs geheimer Vorgehensweise wirkt hier ubedarft – eine bürgernahe und professionelle Beteiligung oder Information sieht aber anders aus!

Hier wird wiederholt versucht, den Bürgern im Westen Sicherheit zu suggerieren, aber in Wirklichkeit kommt es eher einem wegsperren nach Basta-Manier gleich.

Dabei gibt zumindest in der Nacht eine alternative Verkehrslenkung über die 4-spurige Madison Allee.

Der Papstbesuch war „alternativlos“ und nun strapazieren die Veranstalter und die Genehmigungsbehörde das nun auch für die „Toten Hosen“!

Für viele Menschen in unserer Stadt ist es eben nicht wichtig, dass solche profitablen Massenveranstaltungen stattfinden und keinesfalls werden diese Veranstaltung als großes öffentliche Interesse betrachtet und schon garnicht, dass sich alle Anwohner diesem Diktat widerspruchslos unterordnen müssen.

Ernst Lavori

AFB Vorsitzender

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