Archiv für das Jahr: 2014

Gewalt gehört ins Abseits

Die Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürgervereine (AFB), der Verein „Sicheres Freiburg“, die Polizei Freiburg und der Südbadische Fussballverband (SBFV) haben sich zu einem Fairplay- Projekt zusammengefunden. Alle wollen mit einem Ehrenkodex versuchen im Fussballamateursport den Verfall der Sitten und zunehmende Aggressionen auf dem Fußballplatz in Südbaden zu begegnen. Am Pilotprojekt konnten von den 21 Freiburger Fußballvereinen sechs Vereine für die einjährige Pilotphase gewonnen werden: der ESV Freiburg, FC Türkgücü, SV Blau-Weiß Wiehre, die Sportfreunde Eintracht, der SV Rhodia und der SC Freiburg teil.

Vor zwei Jahren trafen Ernst Lavori, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Sicheres Freiburg und AFB – Vorsitzender und Arno Heger, Chef des Fußballbezirks Freiburg (SBFV), bei einem Festakt der Sportfreunde Eintracht Freiburg zusammen. Lavori, selbst langjähriger Fussballakteur, arbeitet seit Jahren an umsetzbaren Ideen und veranstaltet mit dem Verein Sicheres Freiburg kriminalpräventive Aktionen in Freiburg. Mit seinen Vorschlägen eine neue Kultur auf dem Fußballplatz zu sorgen rannte er bei Heger offene Türen ein. Wir sind in der glücklichen Lage, hier noch präventiv zu agieren“, unterstütze auch Karin-Anne Böttcher von der Stadtverwaltung Freiburg.

Am Pilotprojekt nehmen sechs Freiburger Fußballvereine teil, die Stadt sowie die Polizeidirektion Freiburg unterstützen das Projekt. Die Sparkasse Freiburg und der Südbadische Fußballverband haben Zuschüsse in Aus-sicht gestellt. Die Schirmherrschaft hat der Freiburger Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach, zugleich Vorsitzender des Vereins Sicheres Freiburg, übernommen. „Es ist Zeit, ein öffentliches Zeichen zu setzen, dass es so nicht weitergeht“, sagt von Kirchbach.

Der Ehrenkodex soll für respektvolles und tolerantes Verhalten rund um den Fussballplatz sorgen, dessen Grundzüge sind jetzt an großen Tafeln sichtbar auf dem Vereinsgelände zu lesen. Danach bekennen sich alle Beteiligten, einschließlich der Zuschauer, zu einem fairen Umgang miteinander. Der Fußballplatz soll ein Ort für Zivilcourage sein, frei von Provoka-tionen. Hier sollen Werte wie Freundschaft, Solidarität und Vielfalt sportlich gelebt werden. Alle Vereinsmitglieder sind dazu angehalten, sich intensiv mit diesem Kodex auseinanderzu setzen.

Jeder Verein bildet bis März kommenden Jahres jeweils acht Fairplay-Lotsen aus. Diese Streitschlichter sollen bei hitzigen Situationen beruhigend und de-eskalierend auf alle Beteiligten einwirken. Bei den Schulungen dieser Konfliktmanager sieht die Polizei ihr Haupteinsatzgebiet. „Wir wollen unser Wissen weitergeben und nicht als Uniformierte Spiele begleiten“, stellt Meinrad Drumm von der Abteilung Prävention klar. Auch Trainer, Spieler und andere Vereinsmitarbeiter sollen durch übergreifende Schulungsangebote unterstützt werden.

Der Startschuss zum Projekt erfolgte im Herbst im Schönbergstadion bei der Kreisliga-A-Partie zwischen dem SV Blau-Weiß Wiehre Freiburg und dem FC Portugiesen Freiburg.

Uto R. Bonde AFB Pressesprecher

Die Bürgervereine wählten neuen AFB-Vorstand

Bei der Jahreshauptversammlung der 18 Mitgliedsvereine der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine (AFB) standen die turnusmäßigen

Wahlen zum Vorstand an. Einstimmig wurde der bisherige Vorstand im Amt bestätigt: der bisherige Vorsitzende, Ernst Lavori, die Stellvertreterin Ingrid Winkler (Vorsitzende Herdern), Pressesprecher Uto R. Bonde (St.Georgen), Schatzmeister Ludwig Pl. Marbe (Innenstadt), Schriftführer Bernd Beßler (Zähringen) und Beisitzerin Daniela Ullrich (Vorsitzende Stühlinger); lediglich Hubert Nixdorf (Lokalverein Haslach) wechselte auf den Posten des Stellvertretenden Vorsitzenden. Nicht mehr zur Wahl standen Eugen Reinwald aus gesundheitlichen Gründen (Mittelund Unterwiehre) und Bobby Glatz aus beruflichen Gründen (Vauban). Neu gewählt wurden als Beisitzer: Franz Zeiser (Vorsitzender Littenweiler) und Jörg Dengler (Vauban und Regionalverbandsvor-sitzender Verkehrs-Club Deutschland, VCD).

Ernst LavoriAFB-Vorsitzender

Freiburg ist (noch) nicht Lambedusa

Flüchtlinge brauchen unsere Hilfe:

Die dramatischen Bilder vom Flüchtlingselend spielen sich an den europäischen Mittelmeergrenzen ab – und diese Menschen suchen auch Zuflucht in Freiburg.

„Die Situation der Unterbringung dieser Menschen geht uns alle an“ mahnt uns Bundespräsident Joachim Gauck.

In unserer eh’ von Wohnungsnot gebeutelten Stadt zeigt sich in aller Deutlichkeit, wie schwierig die Situation auch für andere Wohnungssuchenden- insbesondere für Familien, ist. In Freiburg gibt es mehr als 915 Flüchtlinge- nächsten Monat werden es mehr als 940 sein; 980 können es danach werden und dies mit steigender Tendenz.

Der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürgervereine (AFB) hat die Freiburger Situation beraten. Bereits in den vergangenen Tagen wurden Gespräche mit dem Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach geführt um auf geeignete Räumlichkeiten zur Unterbringung aufmerksam zu machen. In einer Mitgliederversammlung der Bürgervereine rief die AFB alle Stadtteilvertretungen auf, sich an der Lösung des akuten Wohnungsmangels zu beteiligen.

„Nur wer ein Dach über dem Kopf hat, spürt etwas mehr Sicherheit in seiner traumatisierten Situation“. Da jeden Monat neue Flüchtlinge nach Freiburg zur Unterbringung angewiesen werden, ist jede geeignete Gelegenheit dazu zu nutzen. Nicht minder wichtig ist, dass auch über Kontakte hergestellt und gepflegt werden, um ein Einleben in unsere Verhältnisse zu ermöglichen. Da von einem längeren Verbleiben in Freiburg zu rechnen ist, ist ein gemeinsames Vorgehen städtischer Dienststellen, Vereinigungen und Privatpersonen bei der Bewältigung des Flüchtlingsalltages notwendig. „Gerade in den Stadtteilen, in denen Flüchtlinge untergebracht werden, ist eine hilfsbereite Aufnahme dringend geboten“, appellierte der AFB Vorstand. „Eine frühe unbürokratische Nachbarschaftshilfe ist nicht nur für alle Menschen humaner, sondern bietet Gewähr für eine friedliche Lebensperspektive in unserem städtischen Gemeinschaftsleben. Dazu sind auch private Eigentümer aufgefordert, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. „Integration gelingt in einer Wohnung deutlich besser als in einem Wohncontainer“, erinnern die Bürgervereine.

Die AFB schloss sich auch dem Gedanken von Bundespräsident Gauck an, dass „ wir werden nicht alle aufnehmen können. Aber wir können mehr tun, und wir können es menschlicher tun!“.

Uto R. Bonde

Pressesprecher der AFB