Gewalt gehört ins Abseits

Die Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürgervereine (AFB), der Verein „Sicheres Freiburg“, die Polizei Freiburg und der Südbadische Fussballverband (SBFV) haben sich zu einem Fairplay- Projekt zusammengefunden. Alle wollen mit einem Ehrenkodex versuchen im Fussballamateursport den Verfall der Sitten und zunehmende Aggressionen auf dem Fußballplatz in Südbaden zu begegnen. Am Pilotprojekt konnten von den 21 Freiburger Fußballvereinen sechs Vereine für die einjährige Pilotphase gewonnen werden: der ESV Freiburg, FC Türkgücü, SV Blau-Weiß Wiehre, die Sportfreunde Eintracht, der SV Rhodia und der SC Freiburg teil.

Vor zwei Jahren trafen Ernst Lavori, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Sicheres Freiburg und AFB – Vorsitzender und Arno Heger, Chef des Fußballbezirks Freiburg (SBFV), bei einem Festakt der Sportfreunde Eintracht Freiburg zusammen. Lavori, selbst langjähriger Fussballakteur, arbeitet seit Jahren an umsetzbaren Ideen und veranstaltet mit dem Verein Sicheres Freiburg kriminalpräventive Aktionen in Freiburg. Mit seinen Vorschlägen eine neue Kultur auf dem Fußballplatz zu sorgen rannte er bei Heger offene Türen ein. Wir sind in der glücklichen Lage, hier noch präventiv zu agieren“, unterstütze auch Karin-Anne Böttcher von der Stadtverwaltung Freiburg.

Am Pilotprojekt nehmen sechs Freiburger Fußballvereine teil, die Stadt sowie die Polizeidirektion Freiburg unterstützen das Projekt. Die Sparkasse Freiburg und der Südbadische Fußballverband haben Zuschüsse in Aus-sicht gestellt. Die Schirmherrschaft hat der Freiburger Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach, zugleich Vorsitzender des Vereins Sicheres Freiburg, übernommen. „Es ist Zeit, ein öffentliches Zeichen zu setzen, dass es so nicht weitergeht“, sagt von Kirchbach.

Der Ehrenkodex soll für respektvolles und tolerantes Verhalten rund um den Fussballplatz sorgen, dessen Grundzüge sind jetzt an großen Tafeln sichtbar auf dem Vereinsgelände zu lesen. Danach bekennen sich alle Beteiligten, einschließlich der Zuschauer, zu einem fairen Umgang miteinander. Der Fußballplatz soll ein Ort für Zivilcourage sein, frei von Provoka-tionen. Hier sollen Werte wie Freundschaft, Solidarität und Vielfalt sportlich gelebt werden. Alle Vereinsmitglieder sind dazu angehalten, sich intensiv mit diesem Kodex auseinanderzu setzen.

Jeder Verein bildet bis März kommenden Jahres jeweils acht Fairplay-Lotsen aus. Diese Streitschlichter sollen bei hitzigen Situationen beruhigend und de-eskalierend auf alle Beteiligten einwirken. Bei den Schulungen dieser Konfliktmanager sieht die Polizei ihr Haupteinsatzgebiet. „Wir wollen unser Wissen weitergeben und nicht als Uniformierte Spiele begleiten“, stellt Meinrad Drumm von der Abteilung Prävention klar. Auch Trainer, Spieler und andere Vereinsmitarbeiter sollen durch übergreifende Schulungsangebote unterstützt werden.

Der Startschuss zum Projekt erfolgte im Herbst im Schönbergstadion bei der Kreisliga-A-Partie zwischen dem SV Blau-Weiß Wiehre Freiburg und dem FC Portugiesen Freiburg.

Uto R. Bonde AFB Pressesprecher

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