Die AFB hat mit ihrem Artikel vom 1.3.2012 Stellung genommen zur Frage der Grenzen des Wachstums von Freiburg.
Die Reaktionen zeigen, dass dieses Thema viele Menschen in der Stadt bewegt und auch darüber Sorge besteht, dass womöglich nur die Marktgesetze darüber entscheiden, wo und welchem Umfang Freiburg in Zukunft wächst und sich verändert. Die Freiburger Bürgervereine und an deren spitze der AFB-Vorstand sehen einer ihrer Aufgaben darin, die Herausforderungen für die Entwicklung der Gesamtstadt bzw. deren Stadtteile und –quartiere zukunftsweisend konstruktiv zu gestalten und zu begleiten. Manche Planung der Vergangenheit hat bei der betroffenen Bürgerschaft zu erheblichen Irritationen und zu Missstimmung gegenüber der Bauverwaltung geführt, weil es Defizite in der rechtzeitigen Information und Beteiligung gab. Die teilweise stürmische Entwicklung einzelner Projekte und deren mitunter nicht immer transparenten Umgestaltung haben viele Bürger hellhörig werden lassen, insbesondere bei Großprojekten, die erheblichen Einfluss auf das Stadtbild und die Strukturen benachbarter Umgebung nahmen. Die politische Vorgabe des Gemeinderates zur Innenverdichtung (Bauen im Bestand) muss aber trotzdem mit einem Prozess der Bürgerbeteiligung stattfinden, damit sich ein Umfeld erhalten lässt, das für die Bewohner funktionsfähig und lebenswert bleibt.
„Die Schlierbergwiese heute“
Vor Ausweisung neuer Baugebiete ist es Aufgabe der von uns gewählten Gemeinderäte und der Stadtverwaltung nachhaltig dafür Sorge zu tragen, dass der Wohnraumbedarf vorrangig mit den vorgenannten Möglichkeiten gedeckt wird und nach einer Kartierung dieser Ressourcen mit uns Bürgern und der AFB und im Detail mit den Bürgervereinen vor Ort im jeweiligen Stadtteil abgestimmt wird. „Der in der Bevölkerung weit verbreiteten Befürchtung „Wir dürfen die Gestaltung unserer Heimatstadt nicht Investoren und Bauträgern überlassen, denen es nur darauf ankommt, soviel Geld wie möglich, für so wenig Leistung wie nötig zu erhalten“, muss durch eine sachliche und rechtzeitige Offenlegung des Bauvorhabens die Möglichkeit schaffen, dass die betroffene Bürgerschaft sich mit den Veränderungen beschäftigen kann; nichts schafft mehr Unruhe und Verärgerung als ein unklar gefühltes Vorgehen mit „undurchschaubar empfundenem“ Vorantreiben solcher Projekte – so wie sie die AFB benannt hat“.
„So könnte die Schlierbergwiese nach der Bebauung aussehen“
Deshalb soll durch die von der AFB angestoßene Diskussion, die hoffentlich Anfang einer breiten Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung ist, der Versuch gestartet werden, zu definieren, wo Freiburg in 20 Jahren sein wird. Ein Beispiel der geplanten Bebauung der Schlierbergwiesen ander Gemarkungsgrenze zu Merzhausen soll dies verdeutlichen: Es ist heute daher umso wichtiger, dass jetzt nicht nur Einzelne, sondern eine breite Öffentlichkeit über die Grenzen des Wachstums von Freiburg sprechen und diese verbindlich für die städtischen Entscheidungsträger und Gemeinderäte festlegen. Uns und allen verantwortungsbewussten Freiburgern, die hier in dieser schönen Stadt leben, ist ein moderates Wachstum mit Erhalte einer nachhaltigen Lebensqualität in Freiburg wichtig. Und eines muss deutlich sein: ohne die intakte Natur in und um Freiburg sinkt langfristig der Wohnwert von Freiburg und damit auch die Lebensqualität! Eugen Reinwald, stellvertretender AFB Vorsitzender