– AFB kritisiert: ohne Bürgerbeteiligung gibt die Stadt Grünzüge auf –
Ohne öffentliche Information oder Beteiligung der Bürgerschaft hat am 25.Februar der Gemeinderat die Stellungnahme der Stadt Freiburg zur Fortschreibung des Regionalplans abgesegnet. Dabei haben Gemeinderat und Stadtverwaltung u.a. die Streichung regionaler Grünzuge an der südlichen Gemarkungsgrenze (St.Georgen als Eingang zum Markgräfler Land) zu Schallstadt und zum Mooswald, in Günterstal und auf dem Flugplatzgelände beantragt.
Mit dem Regionalplan werden Pflöcke für die Zukunft auch in unserer Raumschaft in den Boden gerammt und damit Zeichen künftiger Entwicklung gesetzt. Damit wird deutlich, dass eine frühzeitige Beteiligung der Bürger bei der Raumplanung unver-zichtbar ist. – dies darf nicht allein nur als „förmliche“ Information ohne öffentliche Diskussion durchgeführt werden! Bereits im Vorfeld dieser Vorentscheidung haben sich die AFB, die Bürgervereine Günterstal und St. Georgen und viele Bürger gegen diese Streichung klimatologisch und ökologisch wichtiger Günzüge im Freiburger Südosten, Süden und Westen (Mooswald) öffentlich eingesetzt. Es sprechen naturschutzrechtliche und klimatische Veränderungen für den Erhalt dieser natürlichen Grünlandschaften. In St. Georgen bildet die bestehnde Grünzäsur die örtliche Weiterführung des geplanten „grünen Bandes“ Dorfbach als Biotopverbund und natürliche Anbindung der Berglandschaft des Schönberges als Übergangsbereich und Wildwege-verbund in die offene Landschaft hin zum Mooswald und der Erholungs- und Kureinrichtungen im südlichen Mooswald. Die Bürger haben sich in den örtlichen Stadtteilleitlinien ausdrücklich für den Naturschutz ausgesprochen. Gemeinderat und Stadtverwaltug wurden aufgefordert dem Wegfall der Grünzäsur in Günterstal, im Mooswald und zwischen St. Georgen und Schallstadt nicht zuzustimmen. Die Verwaltung argumentiert den Wegfall des südlichen Grünzuges damit, dass die Flächen „St. Georgen- West“ planerisch in die Abwägung zum geplanten neuen Stadtteil „Dietenbach“ einzubringen seien. Es wird vorgetragen, dass wenn die Entscheidung für „Dietenbach“ ausgefallen sei, der Erhalt des dann nicht mehr benötigten Regioanlen Grünzuges im Freiburger Süden wieder aufgegriffen werde. Das sehen die betroffenen Bürgervereine als ein richtiges „raus und dann wieder rein in die Kartoffeln“ an. Dieses ungesicherte „politische Verfahren“ so der Vorsitzende der AFB Ernst Lavori bietet keinerlei Sicherheit für den Erhalt der Grünlandschaft zwischen Schönberg und Mooswald. Eher lässt vermuten, dass mit Wegfall der heutigen Grünlandschaft diese als Vorratsfläche einer späteren Bebauung den Weg ebnet, denn was ein Gemeinderat in Zukunft entscheidet, kann niemand voraussehen. „Sind erst einmal die Bebauungsmöglichkeiten rechtlich möglich, sind alle Begehrlichkeiten offen!“ mutmassen viele Menschen, die sich heute für den Erhalt der offenen Landschaft im Freiburger Süden einsetzen. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein wird als Planungsbehörde seine derzeitigen raumordnerischen Planungen in nächster Zeit in einem förmlichen Verfahren aktualisieren- in dieses Verfahren sind nur die Träger öffentlicher Belange eingebunden: das sind die betroffenen Gemeinden und überregionalen Verbände. Nach Beschluss der Verbandsgremien werden diese Beschlüsse dann als Satzung rechtsverbindlich gültig.
Uto R. Bonde
AFB Pressesprecher