AFB informiert sich bei der Polizeidirektion Freiburg

Vertreter aller Freiburger Bürgervereine waren Gast bei einem Informationsbesuch bei der Leitung der Polizei für den Freiburger Raum.

In einem sehr ausführlichen Bericht ging der Leitende Polizeidirektor Alfred Oschwald auf die Sicherheitsfragen ein, die aus allen städtischen Bereichen aufgeworfen wurden. Festgestellt wurde, dass das Sicherheitsbedürfnis der Bürger stärker und öfter nach Ordnungskräften gerufen werde als es den Polizeikräfte möglich sei; „wir können nicht immer überall vor Ort sein, weil es dazu kein ausreichendes Personal gibt“. Hierzu berichtete insbesondere der Bürgerverein Innenstadt von vielen störenden Ereignissen, die dort die Nachtruhe stören- „hier ist in erster Linie die Politik –sprich der Gemeinderat- gefordert nach Lösungen zu suchen“.  Ein Ausblick auf die bevorstehende Umstrukturierung der Polizeiorganisation zeigte auf, wie künftig ein effizienterer Einsatz der Kräfte garantiert werden soll. Der Besuch des Führungs- und Lagezentrums vermittelte die reale Situation an diesem Abend in den beiden Freiburger Revieren Nord und Süd. Polizeihauptkommissar Alfred Kirchner erläuterte die Einsatzmöglichkeiten und einige Führungsgrundsätze, die die Arbeit an diesem Abend bestimmten. „Straftat geht vor Ordnungswidrigkeit, wozu auch die Ruhestörung zählt“, ist einer der Grundsätze für den Polizeieinsatz und deshalb „kann nicht zu jeder Ruhestörung die Polizei sofort am Ort eingesetzt werden“. Eine besondere Situation sei der Papstbesuch in Freiburg oder der Natogipfel in Kehl/Straßburg gewesen, der sehr viel Vorbereitung und Aufwand zur Sicherheit der Veranstaltung verlangt habe.  Über die Struktur und Schwerpunkte der Arbeit der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle referierte Polizeioberkommissar Frank Stratz vom Sachgebiet Prävention; dieser Dienst kann von jedem Bürger kostenfrei in Anspruch genommen werden. Ein sehr reger Meinungsaustausch schloss den Informationsabend ab, bevor Ernst Lavori den Dank der AFB für den guten Einblick in die Führungsarbeit der Polizei und ihren Einsatz für die Bürgerschaft übermitteln konnte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos © Uto R. Bonde
Uto R. Bonde
AFB Pressesprecher

Lärm, Müll und Schmiereien

AFB- Vorsitzender Ernst Lavori über die Attraktivität Freiburgs- und den Handlungsbedarf in Sachen Sauberkeit und Ordnung.

Die Stadt Freiburg ist ein sehr interessantes Touristenziel und hat mehr Tagesbesucher und Übernachtungsgäste als unsere Nachbarstädte Basel oder Karlsruhe. Mit mehr als einer Million Übernachtungsgästen und über zehn Millionen Tagesgästen ist der Tourismus für Freiburg zu einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein geworden. Damit das noch besser wird, sucht die Stadt das Gespräch mit Gastronomie, Touristikbetrieben, Politik und Bürgerschaft.

Doch statt sich mit praktischen Verbesserungen zu beschäftigen, die auch der Bürgerschaft und den Touristen zu Gute käme, ging es hauptsächlich um die Einführung einer neuen Steuer, nämlich die Bettensteuer. Dies sorgte nicht nur bei der Gastronomie für Unmut.

Außerdem stehen einer städtischen Bettensteuer auch noch einige rechtliche Gründe entgegen. Aber findigen Köpfen wird auch da noch was einfallen, damit die Stadt ihre Einnahmen, wie bei der nächtlichen Verkehrsberuhigung der B31, aufbessern kann.

Dabei besteht in der Innenstadt in Sachen Lärm und Gewalt, mit Sauberkeit und Ordnung absoluter Handlungsbedarf. Oft werden am Wochenende von Besuchern der Stadt, mehrere tausend Flaschen unterschiedlicher alkoholischer Getränke mit in die Innenstadt gebracht, die zwar von den Flaschensammlern noch in der Nacht wieder eingesammelt werden, aber wo die menschliche Notdurft bleibt, kann sich jeder selbst ausmalen.

Einen zusätzlichen Ordnungsdienst hat der Gemeinderat und die Stadtverwaltung abgelehnt, man glaubt mit Präventions-Appellen etwas zu erreichen und schiebt den Schwarzen Peter der Polizei zu, die sollen es richten. Die Polizei sagt völlig zurecht „Straftat geht vor Ordnungswidrigkeit“ und meint es wäre die Aufgabe des Amtes für Öffentliche Ordnung.

Aber wie kann eine Touristenstadt wie Freiburg für sich werben, wenn nachts Sicherheit und Ordnung nicht gewährleistet sind? Wenn die Bürger vor lauter Lärm nicht schlafen können. Wenn Müll, Unrat und Schmierereien die Stadt verschandeln. Schon lange klagt der Lokalverein Innenstadt diese Missstände an, aber bisher geschah nichts.

Beim Lokalverein Innenstadt wird inzwischen sogar über rechtliche Schritte nachgedacht um auf diesem Wege Verbesserungen zu erzielen.

Ernst Lavori

AFB Vorsitzender

Stadtkurier Feb. 2013

Neujahrsempfänge 2013

Veranstalter   Datum Zeit Veranstaltungsort
Bv Haslach So. 06. Jan 10:00 Stadtteiltreff, Melanchthonweg 9 b
Bv Mooswald So. 06. Jan 11:00 Fritz-Hüttinger-Haus, Am Hägle 1
Bv Landwasser So. 06. Jan 18:00 ev. Zachäusgemeinde, Auwaldstraße 88
Bv St. Georgen Fr. 11. Jan 20:00 Pfarrzentrum St. Georg, Hartkirchweg
Stadt Freiburg Mitt. 09. Jan 18:00 Foyer Konzerthaus
Bv Wiehr+Oberwiehre-W.. So. 13. Jan 11:00 Maria-Hilf-Saal, Zasiusstr. 109
Bv Littenweiler So. 06. Jan 18:00 Bürgersaal, Alemannenstraße 3
Bv Betzenhausen-Bischofsl. Do. 10. Jan 19:30 Bürgerhaus Seepark, Gerhart-Hauptmann-Straße
Bv Zähringen So. 13. Jan 18:00 Gemeindezentrum St. Blasius, Burgdorfer Weg
Bv Herdern Di. 15. Jan 19:30 Aula Weiherhofschule

60 Jahre pflegen die Bürgervereine das Freiburger Gemeinwohl

In früheren Jahren gab es einmal eine große Plakate, die für die „Aktion Gemeinsinn“ warben- sie sind längst verschwunden; ganz anders verhält es sich bei den Akteuren für das Freiburger Gemeinwohl.

Seit Jahrzehnten gibt es engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich couragiert einbringen und ihre Stimme erheben, wenn öffentliche Belange in ihrer nächsten Nachbarschaft zur Diskussion stehen. Davon gab es schon immer zahlreiche Beispiele, wo sich Unmut darüber regte, wenn Entscheidungen als ungerecht oder unverhältnis-mässig empfunden wurden. Seit 60 Jahren engagiert sich ein zentraler Vorstand aus den Stadtteil- Bürgervereinen, der als Arbeitsgemeinschaft die lokalen Themen bündelt und koordiniert an die Verwaltungsspitzen oder an den Oberbürgermeister heranträgt und dort versucht einvernehmliche Lösungen herbeizuführen. Nicht immer ohne ernste Miene umschreiben manche ehrenamtlich tätige Bürgervertreter dies auch mit dem „Bohren dicker Bretter“. Zum Jahresende kann die AFB und ihre 18 angeschlossenen Bürgervereine eine stolze Bilanz von Aktivitäten präsentieren. Die über 7000 Bürgervereinsmitglieder haben sich vielfältig in ihren Quartieren engagiert – die Liste davon reicht von A wie Adventsmarkt bis Z wie Zuglärm. Mit einem Festabend mit der Ministerin im Baden- Württembergischen Staatsmi-nisterium Silke Krebs im Historischen Kaufhaus und einer umfangreichen Präsentation auf dem Rathausplatz feierten wir das bemerkenswerte Jubiläum „60 Jahre AFB – aktiv für die Bürgerschaft“.

Die Erstellung von Stadtteilleitnien (STELL) in mehreren Stadtteilen zeigt, dass sich viele Bürger für die künftige Entwicklung Freiburgs verantwortungsvoll kümmern. Genannt seien nur die aktuellsten Diskussionen um das „Wohnen in einer wachsenden Stadt“, “ Lärm“ und „ Sicherheits- und Alkoholprävention sowie die Festkultur“, die auf große Betroffenheit und Beteiligung stoßen und wobei hart um Lösungen gerungen wird. Gerade das Thema Nachverdichtung und Innenstadtentwicklung eeregt nach wie vor die Gemüter. Dabei ist wichtig, mit der Stadt, mit den Bürgervereinen, aber auch mit den verschiedenen Bürgerinitiativen eine soziale, ökologische und kulturelle ausgewogene Stadtentwicklung einzufordern. Der von Stadtplaner Jerusalem vorgeschlagene Gestaltungsrat für Freiburg bietet dazu ein große Change, Freiburg als lebenswerte Stadt zu erhalten. Auch für das Jahr 2013 stehen zahlreiche „heiße Eisen“ auf der Agenda der AFB, die sie mit der Bürgerschaft behandeln wird – dazu geben auch die zahlreichen Neujahrsempfänge/ Begegnungen der Bürgervereine viel Gelegenheit zum gemeinsamen Gespräch- hierzu laden wir Sie alle gerne im neuen Jahr ein.

Uto R. Bonde AFB – Pressesprecher

Wer sorgt für die Ordnung und Ruhe in der Stadt?

Ordnung in der Innenstadt, brauchen wir das?  Alles verläuft doch friedlich. Ja, aber nur von Montag bis Donnerstag, denn an den Wochenendtagen geht, vor allem in der Nacht „die Post ab“. An diesen Tagen ist die Polizei regelmäßig mit einer Sondergruppe („GewaCity“) im Einsatz, um gewalttätige Auseinandersetzungen junger alkoholisierte Erwachsene zu verhindern. Ein Alkoholverbot im so genannten „Bermudadreieck“, das dort auch zu Verbesserungen führte, musste aus rechtlichen Gründen wieder zurück genommen werden. Damit haben wir wieder das alte Recht, mit den alten Problemen vor Ort. Auch die Forderung einiger Oberbürgermeister Baden-Württembergischer Städte, dass man den Städten die Möglichkeit gibt, Plätze oder Orte mit einem Alkoholverbot zu belegen, konnte politisch bis jetzt nicht realisiert werden. Die einen meinen, dass es zur Freiheit der Bürger gehört Alkohol in allen Mengen zu trinken und mit zuführen, und nach freiem Willen, wie und wann zu konsumieren. Die Anderen möchten den freien und zügellosen Konsum in Teilen der Innenstadt am Freitag- und Samstagnacht untersagen, weil es in diesen Nächten zu vielen alkoholisierten Belästigungen und zu Straftaten kommt. Die Forderung der Innenstadtbürgervereine einen kommunalen Ordnungsdienst einzuführen, würde das Stadtsäckel erheblich belasten. Aber auch mehr Polizisten im Einsatz bedeuten mehr Personalkosten für das Land. Was tun? Andere Städte in Baden-Württemberg, die von diesem Probleme auch betroffen sind , haben bereits einen kommunalen Ordnungsdienst eingeführt. Dieser übernimmt umfassende Aufgaben (Ruhestörung, Verkaufskontrollen, Streitigkeiten usw.) – die Erfahrungen sind durchaus positiv. Warum soll das bei uns in Freiburg nicht gehen? Die querelen über die Zuständigkeit von Polizei und Stadtverwaltung darf nicht auf dem Rücken der Bürgerschaftl ausgetragen werden!, Geht’s da nur ums Geld? Auch Freiburg hat einen Gemeindevollzugsdienst, der auch an Wochenende verstärkt und erweiterten Zuständigkeiten ausgestattet werden könnte. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sollte von der Stadtverwaltung und Polizei die Kriminalprävention ausgebaut werden. Gute Ansätze mit dem Verein „Sicheres Freiburg“ gibt es ja schon. Wenn dann noch die Gastronomie und der Handel solidarisch ins Boot kommen würde, müsste man doch einiges verbessern können. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten die Gewährleistung der Inneren Sicherheit (eben auch am den Wochenendnächten) und Frieden in unserer Stadt, nur so bleibt unser Lebensgefühl und Wohlfühlatmosphäre in der Stadt attraktiv und lebenswert.

Ernst Lavori AFB Vorsitzender

AFB zur Stadtentwicklung: …. nachverdichten „auf Teufel komm raus“ und wo bleibt das „grün“?

Bürgerschaft beklagt sich häufig über die Folgen großer Bauprojekte und fordert mehr Transparenz

In den letzten Monaten hat kaum ein Thema in den Stadtteilen so viel Unmut und heftige Meinungsäusserungen ausgelöst, wie die Genehmigung bzw. die Folgen von Neubauvorhaben, Umbauten und Sanierungsprojekten. Die AFB fordert ein Konzept zur Baudichte und zum verantwortlichen und transparenten Umgang mit Freiflächen, insbesondere bei noch unbebauten, freien „grünen Flächen“.

Im Gemeinderat kam hektische Betriebsamkeit auf, als die Zahl der Wohnungssuchenden bekannt wurde. Einige Gemeinderäte und Investoren sahen die Gunst der Stunde im Ausspruch: „ wir müssen bauen auf Teufel komm raus!“

In Freiburgs Zeit ohne Baubügermeister (bis Ende 2010) wurden etliche Entscheidungen im Gemeinderat und in der Bauverwaltung getroffen, die für die Bürgerschaft unerklärlich und schwer vermittelbar waren. Massiven Bürgerprotest produzieren die baurechtlichen Bewertungen, die zur Hangbebauung in Herdern (Pferdewiesen) führen soll, das Bauen im Bereich „St. Urban“ (Herdern), die Flächenausnutzung in Berliner Allee „Westakaden“ (Mooswald), die Planungen rund um die Kartaus (Oberwiehre) – diese Projekte sprengen nach Bürgermeinung alle ortsüblichen Dimmensionen. Ähnliches ist in Zähringen in Planung und in der Wiehre herrscht Unmut über kirchliche Nutzungsüber-legungen bei „Maria-Hilf“ und dem „Franziskaner Kloster“ . Bei vielen Bürgergesprächen der Bürgervereine wird über die zunehmende Verdichtung in den Stadtquartieren geklagt- „der letzte freie Platz oder grüne Wiese wird verbaut und fast jede Sanierung bringt mehr Konfliktstoff“. Die AFB ist mit diesem Thema seit langer Zeit im Gespäch, insbesondere mit dem neuen Baubügermeister Martin Haag. Auch in der Neubesetzung des Stadtplanungsamtes mit Stadtplaner Roland Jerusalem (August 2012) kommt wieder Hoffnung auf, dass die Stadtplanung wieder ein verlässliches Maß an Verbindlichkeit bekommt – dies fordern die Bürgervereine seit Jahren für ihre Stadtteile und Quartiere.

So stossen die inzwischen von Bürgergruppen erarbeiteten Stadtteilleitlinien (St. Georgen, Wiehre) auf hohe Akzeptanz und werden auch von Gemeinderat und Baubürgermeister Haag sehr unterstützt.

Die AFB hofft nun sehr, dass die Zeiten vorbei sind, wo große Investoren mit mehrfach eingereichten Veränderungen der Projektplanungen bauliche übergrosse Dimensionen erzielen können. Gefordert wird mehr Transparenz bei der Bebauung auch von Baulücken. Gefordert wird ein offenerer Umgang mit den Bürgern seitens der Planer, Investoren, Architekten und Gemeinderäten. Dies sollte auch in den Stadtteilen erreichbar sein, wenn Projekte mit erheblichen Veränderungen oder Beeinträchtigungen in Planung gehen. Dies gilt insbesondere, wenn Einrichtungen oder größere Baumassnahmen in Mischgebieten vorgesehen sind. Das Bauen im Bestand, wenn in diesem lokalen Bereich kein verbindlicher Bebauungsplan existiert, gilt es vor der Genehmigung die örtlichen Rahmenbedingungen ernsthafter und transparenter zu prüfen. Besonders gilt dies bei der Umwandlung von Wohnräumen in andere Nutzungen (wie Kanzleien oder Praxen), wo oft ungeplante Verkehrs-probleme auftauchen, die zu Konfliktsituationen führen. Investoren haben meist nur den Nahbereich ihres Projektes im Blick und weniger die Folgen, die sich erst nach Fertigstellung einstellen, wenn früher öffentlich genutzte Flächen nicht mehr zur Verfügung stehen. Beklagt wird ständig, dass mit der verdichteten Bauweise eine Steigerung von Lärm, störende Wohnungseinblicke, klimatische Verschlechterungen oder Verschattungsprobleme auftreten, sowie nachbarschaftliche Probleme. Dies möchte die AFB mit der Diskussion über ein Baudichtekonzept und Freiflächenstrukturkonzept klären, dabei soll der verantwortliche und transparente Umgang mit freien „grünen Flächen“ gewährleistet werden – sowohl Baubügermeister Haag wie auch Amtsleiter Jerusalem haben dazu ihre Mitwirkung zugesagt.

Uto R. Bonde  AFB Pressesprecher

Lärm ist mehr als nur eine alltägliche Plage

Immer häufiger beschweren sich Menschen über Lärmbelästigungen im Alltag. Dieses Übel nimmt in vielfältigen Formen zu und der Ruf nach Einhaltung von Ruhezeiten wird lauter.

In frühren Zeiten wurden die allgemeinen Regelungen wie Ruhezeiten oder Mittagsruhe für alle Bewohner in Wohngebieten eingehalten. Das menschliche Bedürfnis nach einer zeitlichen befristeten Auszeit schien wie ein Allgemeingut das es zu beachten galt.

Mit der Ausdehnung von Arbeit und Freizeit sind diese allgemein gültigen Regeln anscheinend abhanden gekommen. Selbst in reinen Wohngebieten ist die Zeit von 12 bis 13 Uhr schon lange kein tabu mehr und es wird teilweise lautstark gewerkelt und selbst der Rasenmäher hat keine Pause.

Für die Menschen in Deutschland ist Lärm eine der am stärksten empfundenen Umweltbeeinträchtigungen.

Das geht aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage an etwa 2 000 Erwachsenen zum „Umweltbewusstsein in Deutschland 2010“ hervor. In Freiburg unterscheidet sich das nicht vom bundesdeutschen Trend.

Die häufigste Lärmbelästigung für Bevölkerung stellt der Straßenlärm dar- so hat die Stadtverwaltung mit einzelnen Geschwindigkeitsbeschränkungen zum Beispiel an den Dreisamuferstraßen, versucht, den vielen Klagen Herr zu werden. Eine 30km-Regelung in den Nachtstunden sollte zur Beruhigung beitragen- allerdings mit mäßigem Erfolg, berichten Bürger aus den betroffenen Stadtrevieren.

Gleiches gilt auch für die Innenstadt – der Versuch mit der „Ampel“ um 23 Uhr um mehr Rücksicht für die Anwohner die am Augustinerplatz wohnen zu erreichen, ist leider vergeblich. Nicht nur Bewohner, rund um diesen im Sommer fast immer gut bevölkerten Platz, sowie dem Bereich um das Martinstor, klagen über den permanenten und hohen Lärmpegel in der Innenstadt. Hier stoßen die unterschiedlichsten Bürgerinteressen aufeinander, die Einen die feiern wollen, die Gastronomen und Getränkeverkäufer für ihren Umsatz  und die Anwohner die die Nachtruhe brauchen. Der Innenstadt-Bürgerverein versucht seit langem hier eine Lösung mitzugestalten um das Leben der hier wohnhaften Bürger erträglicher werden zu lassen.

Trotz intensiver Aussprachen, Ermahnungen und radikaleren Lösungsansätzen scheint hier eine befriedigende Lösung in weiter Ferne zu sein. Auch der Appell an die Vernunft der Stadtbesucher scheint meist nur grenzwertig zu nutzen und von kurzer Dauer zu sein.

Aber auch Musikveranstaltungen wie das Zeltmusikfestival, das häufig, auch unter der Woche, bis weit über Mitternacht sogar noch in weiter entfernte Stadtteilen zu hören ist, gehört zu den Lärmverursachern. Schlafen ist dann bei geöffneten Fenstern auch in sonst ruhigeren Stadtteilen schlecht möglich.

An diesen Beispielen ist zunehmend erkennbar, dass die Einschätzung für eine Schallquelle als ruhestörender Lärm davon abhängt, in welcher Beziehung die Betroffenen – Ruhesuchender wie Lärmverursacher- zum entsprechenden Schallereignis steht; die einzelne Beurteilung wird immer stark subjektiv vom Einzelfall empfunden. Das heißt aber auch, dass man nicht alles verbieten kann, historische Feste wie Messe, Seefest oder im Quartier stattfindende Hocks, die vor allem am Wochenende stattfinden und die eine wichtige gesellschaftliche Kommunikation erfüllen, müssen hingenommen werden

Auch der Gesetzgeber geht also davon aus, dass Lärm (Musik) erheblich vom subjektiven Empfinden ausgeht, aber immer messbar ist. Die TA-Lärm (Technische Anweisung mit gesetzlicher Wirkung) enthält  Immissionsrichtwerte, die nicht überschritten werden dürfen. An diesen Richtwerten orientieren sich die Richter, wenn sie im Nachbarstreit zum Thema „Lärm“ eine Entscheidung treffen sollen oder bei Veranstaltungen in unserer Stadt.

Art der zu schützenden Nutzung Tag

6 Uhr – 22 Uhr

Nacht

22 Uhr – 6 Uhr

Kurgebiete, Krankenhäuser und Pflegeanstalten 45 dB 35 dB
reine Wohngebiete 50 dB 35 dB
allgemeine Wohngebiete und Kleinsiedlungsgebiete 55 dB 40 dB
Kerngebiete, Dorfgebiete und Mischgebiete 60 dB 45 dB
Gewerbegebiete 65 dB 50 dB
Industriegebiete 70 dB 70 dB

Die Wirkung von Lärm reicht von störend bzw. belastend bis gesundheitsschädigend.

Deshalb muss es Anliegen von Gemeinderat und Stadtverwaltung sein, Maßnahmen zu ergreifen, die zum Ziel haben, Lärmminderung zum Schutz des Ruhedürfnisses zu erreichen. Dieses Gemeinschaftswerk muss ein allgemeines Anliegen aller sein, damit in innerstädtischen und angrenzenden Revieren ein humanes Wohnen möglich ist und bleibt.

Ernst Lavori
AFB Vorsitzender

Erstes Gespräch mit dem neuem Amtsleiter

Zu einem ersten Gedankenaustausch trafen sich Mitglieder des AFB- Vorstandes mit dem neuen Amtsleiter des Stadtplanungsamtes, Roland Jerusalem. Dieser berichtete über seine ersten Eindrücke zur Arbeit der Bürgervereine, die er seit seinem Amtsantritt erleben durfte; besonders bemerkenswert beurteilte er die konstruktiven Ergebnisse der bisher erstellten Stadtteilleitlinien.

 

 

 

 

 

 

Bild: AFB Vorsitzender Ernst Lavori, stv. Vorsitzende Ingrid Winkler, Amtsleiter Rudolf Jerusalem (vlnr) Foto: Pressesprecher Uto R. Bonde

Festakt mit viel Prominenz bei „60 Jahre AFB“

Aktiv für Freiburgs Bürgerschaft – 60 Jahre A F B – Arbeitsgemeinschaft der Freiburger Bürgervereine am 23. Juni 2012 von 10.30 bis 16 Uhr

Programm Präsentation Rathausplatz

Mit einem Festakt im Historischen Kaufhaus und einer Präsentation auf dem Rathausplatz beging die „Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine“ (AFB) ihr 60-jähriges Bestehen.

Ministerin im Staatsministerium, Silke Krebs hielt die Festrede zu „Partizipation gegen Politikverdrossenheit“. Alle Freiburger Bürgermeister stellten sich der Diskussion Tags danach bei der Präsentation der 18 Bürgervereine in einem Zelt auf dem Rathausplatz.

In den fünfziger Jahren fand sich kommunalpolitisch engagierte Bürger, die die „Arbeitsgemeinschaft der Lokal- und Ortsvereine sowie Nachbarschaften“ ins Leben riefen. In mehreren Freiburger Stadtteilen hatten engagierte Bürger nach dem Krieg wieder die Arbeit in ihren Lokalvereinen aufgenommen, die von den Nazis unterbunden worden war. Der Vorsitzende des Lokalvereins Haslach, Otto Zähringer, sah als erster die Notwendigkeit, stadtteilübergreifend zusammenzuarbeiten. Das Bedürfnis nach Zusammenschluss und der Wille zum gemeinsamen Wiederaufbau war damals in ganz Freiburg feststellbar und hat sich in den Folgejahrzehnten mit noch weiteren acht Stadtteilen auf das ganze Stadtgebiet ausgedehnt.

Die Geschichte der sechs Jahrzehnte der AFB wurden in Wort und Bild in einer gebundenen Festausgabe zusammengetragen; Ernst Lavori, Hans Sigmund, Uto R. Bonde und Martin Kotterer präsentieren als Autoren die einzelnen Bürgervereine und das stadtteilübergreifende Wirken der AFB.

Beim Jubiläum wurde dem neunköpfigen AFB- Vorstand bescheinigt, das er mit seinem unabhängigen Netzwerk „ausgeübtem bürgerschaftlichem Engagement“ – im besten Sinne „politische Teilhabe praktiziert“, so würdigte die Ministerin (Staatsministerium) Silke Krebs die Arbeit der Bürgervereine. „Diese Teilhabe (Partizipation) der Bürgerinnen und Bürger ist ein gutes Mittel gegen Politikverdrossenheit. Wer die Gelegenheit und die Chance hat mitzumachen und dabei auch ernst genommen wird, für den ist die Demokratie lebendig und attraktiv!. Freiheit und Verantwortung, Rechte und Pflichten sind die Voraussetzungen für eine demokratische Bürgergesellschaft und davon lebt unser Gemeinwesen!“.

Auch bei der Präsentation der Stadtteile auf dem Rathausplatz zeigten sich Oberbürgermeister Dieter Salomon und die Bürgermeister Otto Neideck, Martin Haag und Ulrich v. Kirchbach mit ihren Redebeiträgen überzeugt davon, dass die AFB und die Bürgervereine mit zu den wichtigen Mitgestaltern des öffentlichen Lebens in der Stadt zählen und in den Stadtteilen mit vielseitigen Veranstaltungen und Festen auch einen unübersehbaren Faktor darstellen. Zahlreiche Vertreter des Gemeinderates beteiligten sich ebenso an dem umfangreichen Gedankenaustausch.

 

 

 

 

 

 

 

Die vier Autoren der Festschrift: Ernst Lavori, Hans sigmund, Uto R. Bonde und Martin Kotterer.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerin Silke Krebs gratuliert AFB- Vorsitzenden Ernst Lavori

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemeinsam sang man das Badnerlied

Zum Europäischen Jahr für aktives Altern:

Auch Bürgervereine engagieren sich für alle Generationen

Die Frage nach der Gestaltung des Lebens im Alter berührt nicht nur Senioren, sondern ist auch ein Thema für die kommunalpolitische Zukunft.

Wohnen ist mehr als ein bezahlbares Dach über dem Kopf- wohnen entscheidet mit darüber ob Familienleben, Kindererziehung und Gemeinschaft gelingt.

Im Jahr 2000 wohnten in Freiburg 205 000 Bewohner und die Einwohnerzahl stieg am Anfang 2011 auf etwa 225000. Die Bertelsmann Stiftung prognostizierte in der Studie „Demografischer Wandel“ für Freiburg einen Anstieg der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 7,2 Prozent (15.384 Personen). Damit kann davon ausgegangen werden, dass 2015 etwa 228 000 Menschen in Freiburg wohnen werden.
Ab 2020 wird jeder Dritte bereits 60 Jahre alt sein.

Wie bereiten wir uns vor Ort auf diesen demografischen Wandel vor?“.

Bereits heute gilt allen beteiligten, den Bürgern bewusst zu machen, dass ihnen in nicht allzu ferner Zeit neue Herausforderungen bevorstehen. Es gilt Bürger und Organisationen zusammenzubringen, damit vor Ort und möglichst in der gewohnten Umgebung rechtzeitig Netzwerken gepflegt werden, daß u.a. mit bürgerschaftlichem Engagement die Pflege und Begleitung älterer Menschen als Gemeinschaftsaufgabe von vielen wahrgenommen werden können. Erfreulich ist, dass auch zum Tabuthema „Alter und Demenz“ viel Interesse und Hilfsbereitschaft signalisiert wird.
Derzeit werden zwei Drittel der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt. Bis 2050 werde sich die Zahl der Pflegebedürftigen verdoppeln, doch die familiäre Pflege durch Angehörige nimmt im selben Zeitraum proportional ab.
Dem immer älter werdenden Bevölkerungsanteil mit steigender Lebenserwartung stehen zunehmend weniger junge Menschen gegenüber. Es bleibt dabei zu fragen, „wer übernimmt den Generationenvertrag?“, wenn die Mehrheit der Bevölkerung im Seniorenalter ist.
Schon heute geht die Versicherungswirtschaft davon aus, dass jedes zweite geborene Mädchen älter als 100 Jahres werden könnte.
Gefragt sind bereits aktuell Angebote zur häuslichen Betreuung, betreutes Wohnen (Mehrgenerationenhaus),Tagespflege und Pflegewohngruppen. Sowie integrative Treffpunkte (Tagescafé) und Anlaufstellen wie Bürgerbüros. Denkbare Lösungen können in fachkundigen Gruppen der aktiven Nachbarschaftshilfe gefunden werden.

Hier setzt auch die Pflege des Zusammenhalts der Bürger ein, gerade auch neuhinzugezogene Bürger engagierten sich, wenn sie darauf angesprochen werden um sich zu integrieren. Hier ist die Gemeindeverwaltung gefragt in aktuellen Rahmenbedingungen der Altenhilfe, den Bedarf samt Versorgungs-lücken zu klären und den Orientierungsrahmen für eine kleinräumige Altenhilfeplanung mit Infrastrukturen und Einrichtungen zu schaffen, die selbstbestimmtes und selbständiges Leben im Alter ermöglichen.

Was leisten die Bürgervereine bereits für die ältere Generation?

In manchen Stadtteilen haben Bürgervereine die soziale Quartiersarbeit in Regie genommen und erfüllen damit einen öffentlichen Auftrag. Ansonsten haben die Bürgervereine für alle Menschen ein offenes Ohr und dazu gehören auch die Senioren mit ihren besonderen Anliegen.
Bei den Diskussionen um die Wohnversorgung plädieren sie für eine ausgewogene und bezahlbare Wohnungspolitik in der Stadt, für barrierefreies Wohnen; sie setzen sich für die Nahversorgung von Lebensmittelgeschäften ein, haben auch Bauernmärkte in den Stadtteilen und sogar Tafelläden gegründet. Eine altersgemässe Mobilität sollen mit abgesenkten Bordsteinkanten und die Lesbarkeit der Fahrpläne im ÖPNV, sowie Sitzgelegenheiten an Straßen und Plätzen erreicht werden. Öffentliche Plätze und Spielplätze sind generationsüber-greifenden Bedürfnissen entsprechend zu gestalten..
Wichtig sind uns das übergreifende Miteinander und die Begegnungsplätze für jung und alt, die den wichtigen Kontakt innerhalb der Bevölkerung unterstützen.

Nach wie vor leisten auch viele Senioren einen unschätzbaren bürgerschaftlich uneigennützigen Beitrag für die Familien, für die Bürgergesellschaft auch in Vorständen von Vereinen- dafür sind auch wir von der AFB dankbar.

Uto R. Bonde
AFB Pressesprecher